Einkaufszentrum PlusCity von außen
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Wirtschaft

Kirchmayr ist PlusCity-Alleineigentümer

PlusCity-Chef Ernst Kirchmayr ist Alleineigentümer des nach Unternehmensangaben drittgrößten Shoppingcenters Öserreichs in Pasching bei Linz. Er übernahm die 57 Prozent von der Gründerfamilie Pfeiffer, wie diese am Freitag mitteilte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

1969 wurde das heutige Einkaufszentrum von Maria Pfeiffer als Selbstbedienungs-Warenhaus gegründet. Unter der Federführung Kirchmayrs wurde die PlusCity 2016 kräftig erweitert. Rund 220 Geschäfte erwirtschaften heute einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro jährlich, 3.500 Menschen finden dort Arbeit.

Anteil von 57 Prozent verkauft

Maria Pfeiffer und ihre Tochter Birgit hielten zuletzt noch 57 Prozent an der PlusCity, Maria Pfeiffer über eine Stiftung. Der Rest des Shoppingcenters gehörte bereits Kirchmayr. „Herr Kirchmayr hat als Manager der PlusCity die Entwicklung des Marktes sowie die Wünsche und Vorstellungen der Kunden rechtzeitig erkannt und darauf aufbauend die PlusCity erfolgreich weiterentwickelt“, streute ihm Maria Pfeiffer in einer Presseaussendung Rosen. „Hohe fachliche Kompetenz, Gespür für das Geschäft und Einigkeit der Gesellschafter haben den Geschäftserfolg geprägt.“

Einkaufszentrum PlusCity von außen
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Über die Kosten der Übernahme des 57 Prozentanteils wird Stillschweigen bewahrt.

Pfeiffer sei es wichtig, „dass die PlusCity in bestens bewährte Hände kommt“, so Maria Pfeiffer, daher sei der – bereits seit Längerem im Raum stehende – Verkauf an Kirchmayr „ein logischer Schluss“ gewesen.

Geordnete Verhältnisse

Maria Pfeiffer (77) wollte geordnete Verhältnisse schaffen, da ihre Kinder alle in anderen Geschäften tätig sind, hieß es. Die Pfeiffer-Beteiligungen an der Lentia City und am Schillerpark-Komplex in Linz – ebenfalls Projekte Kirchmayrs – bleiben unverändert. Das soll auch auf absehbare Zeit so bleiben.

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Laut Angaben der Betreiber ist die PlusCity das drittgrößte Einkaufszentrums Österreich

„Die PlusCity ist mein Lebenswerk und beim Lebenswerk versucht man irgendwann, die Mehrheit zu bekommen“, erklärte er im Gespräch mit der APA. Die bisherige Mehrheitseigentümerin Maria Pfeiffer habe die Mall allerdings ebenso als ihr Lebenswerk gesehen und sich daher nicht mit einer Minderheitsbeteiligung anfreunden können, schilderte Kirchmayr. Also einigte man sich auf einen kompletten Verkauf an ihn. Die Gespräche seien exklusiv geführt worden. Unterschrieben wurde am Montag, der Kaufpreis, über den Stillschweigen vereinbart wurde, sei bereits überwiesen. Alles sei „im besten Einvernehmen“ über die Bühne gegangen. Die Übernahme ist bereits im Firmenbuch ersichtlich.

Organisch gewachsene Mall

Die aus dem von Maria Pfeiffer und ihren verstorbenen Mann Hilmar gegründeten Pluskauf Park entstandene PlusCity sei in sechs Ausbaustufen organisch gewachsen, schilderte Kirchmayr. „Daher konnten wir uns am Markt auch sehr gut behaupten.“ Pfeiffer habe sich weniger im operativen Geschäft, wohl aber in strategischen Fragen „mit viel Herzblut“ eingebracht, lobte er seine Geschäftspartnerin. An der derzeitigen Strategie will er als nunmehriger Alleineigentümer aber nichts ändern.

Auch wenn sie bei der PlusCity nicht mehr an Bord ist, so bleibt Maria Pfeiffer Geschäftspartnerin Kirchmayrs: Den beiden gehört u.a. der „kleine Bruder“ des Paschinger Einkaufstempels, die LentiaCity in Linz-Urfahr mit 60 Geschäften – auch hier sind zwölf Gastrobetriebe darunter – und einem Jahresumsatz in der Größenordnung von 100 Millionen Euro sowie rund 10.000 Kunden täglich.

Zahlreiche Flagship-Stores

Unter den Geschäften in der PlusCity sind zahlreiche Flagship-Stores, gut 50 Marken sind oberösterreichweit exklusiv vertreten. Auch etliche Gastronomiebetriebe sind im Portfolio, zudem befinden sich in der PlusCity ein Kinocenter mit 3.000 Sitzen in 15 Sälen und ein Freizeitpark. Mit dem Konzept einer „Freizeitstadt“ will Geschäftsführer – und nunmehriger Alleineigentümer – Ernst Kirchmayr dem Onlinehandel die Stirn bieten. Die Mall verfügt über eine Straßenbahnverbindung nach Linz und obendrein über 5.100 Parkplätze, davon 3.850 wettergeschützt.