Ein Pitbull läuft auf einer Straße durch den Wald
pixabay/susanne906
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Chronik

Zwölfjähriger von Pitbull-Mischling schwer verletzt

In Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) hat ein Pitbull-Mischling einen zwölf Jahre alten Buben bei einem Angriff schwer verletzt. Der Hund war seinem Besitzer davongelaufen und auf den Buben und ein Mädchen getroffen. Letztendlich wurde entschieden, den Hund einzuschläfern.

Der 21-jährige Hundebesitzer aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung war am Mittwochnachmittag mit seinem fünf Jahre alten Pitbull-Mischling bei einer Freundin in Ottensheim zu Besuch. Das Tier spielte mit dem Hund der Freundin im Garten. Dabei liefen die beiden Tiere – von den Besitzern unbemerkt – davon und streunten in einem angrenzenden Waldstück herum.

Im Wald von Hund attackiert

Im Wald trafen sie auf ein neunjähriges Mädchen und seinen Bruder, die mit ihrem Hund unterwegs waren. Die Kinder bekamen Angst vor den beiden freilaufenden Hunden und liefen davon. Das Mädchen schlug den Weg nach Hause ein, sein Bruder allerdings rannte tiefer in den Wald. Dort wurde er vom Pitbull-Mischling eingeholt und attackiert.

Auch Großvater wurde gebissen

Die Neunjährige schlug inzwischen zu Hause Alarm. Vater und Großvater machten sich auf die Suche nach dem Zwölfjährigen. Sie fanden den Buben schwer verletzt am Waldrand, der Hund war nach wie vor an Ort und Stelle und ließ sich nur mit Mühe vertreiben. Der Großvater wurde dabei ebenfalls gebissen. Der Zwölfjährige wurde vom Notarzt versorgt und ins Linzer Keplerklinikum eingeliefert.

Bub in künstlichem Tiefschlaf

Laut Auskunft des Krankenhauses ist der Gesundheitszustand des Buben stabil. Er wird derzeit auf der Intensivstation behandelt und wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt.

Keine 100-prozentige Sicherheit bei Hunden

Es gebe keine 100-prozentige Sicherheit bei Hunden – das sagte der Hundeverhaltensexperte Robert Markschläger vom Österreichischen Kynologenverband nach der Attacke eines Pitbull-Mischlings auf den zwölfjährigen Buben. Auf der Suche nach dem Grund für die Hundeattacke sagte der Hundeverhaltensexperte im Gespräch mit ORF-Redakteur Roland Huber: „Ein Weglaufen ist ein Reiz für einen Hund – es muss allerdings alles unternommen werden, dass Hunde soweit sozialisierte sind, dass dieser Reiz nicht ausschlaggebend ist für einen Angriff“.

Und auf die Frage, ob Pitbulls besonders aggressive Tiere seien erklärte Markschläger, „ein ungewolltes Aggressionsverhalten ist nicht rasseabhängig“. Es liege am Individuum des Hundes – zum überwiegenden Teil aber an der Haltung des Hundes, „ist der Hundehalter in der Lage, den Hund wirklich zu führen“.

Hund wird eingeschläfert

Noch am Mittwoch berieten Bürgermeister, Bezirkshauptmannschaft und Hundehalter, was mit dem Tier passieren soll. Bereits ein Monat zuvor hatte es einer Person leichte Bissverletzungen zugefügt, so der Bescheid des Marktgemeindeamtes Feldkichen an der Donau. Laut Bescheid ist der Hund innerhalb von 14 Tagen von einem Tierarzt einzuschläferen. Der Bescheid wurde auch vom anwesenden Hundehalter zur Kenntnis genommen.