Mercedes Benz Formel Rennwagen W125 von Andy Warhol
Albertina Wien / Warhol
Albertina Wien / Warhol
Kultur

Albertina erstmals in Linz mit Pop Art

Mit der Ausstellung „Warhol bis Rauschenberg: Amerikanische Kunst aus der Albertina“ gibt die Albertina erstmals ein Gastspiel in einem Bundesland. 200 Werke der Pop Art mit einem Versicherungswert von 200 Millionen Euro werden im Linzer Schlossmuseum zu sehen sein.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) als Kulturreferent und Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder, der interimistische wissenschaftliche Direktor des Landesmuseums, Bernhard Prokisch, und Generaldirektor Heinrich Schaller von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, die mit der Bezahlung der Versicherungsprämie unterstützt, stellten das Projekt am Mittwoch vor.

Heimkehr nach Linz für Albertina-Chef

Der vor mehr als 45 Jahren von Linz nach Wien übersiedelte Albertina-Chef ließ es sich nicht nehmen, die Ausstellung selbst zu kuratieren. Er sehe sie als Heimkehr nach Linz und ein Dankeschön für das, was ihm die Stadt als Startkapital für seine spätere Karriere als Museumsdirektor mitgegeben hat, so Schröder.

Roy Liechtenstein
Glas und Zitrone vor einem Spiegel, 1974
Albertina Wien / Roy Lichtenstein
Roy Liechtenstein, Glas und Zitrone vor einem Spiegel, 1974

Warhol, Lichtenstein und Rauschenberg

Es sei aus „strategischen Überlegungen“ wichtig, in Zeiten, in denen emotional aufgeladene Bilder Realitäten schaffen, jener Kunst, die aus dem Geist der Massenmedien entsprungen ist, eine große Ausstellung zu widmen.

Alex Katz, „Ulla in Black Hat“, 2010, oil on canvas
Albertina Wien / Artwork © Alex Katz 2010
Black Hat 2 von Alex Katz

Die Pop Art wirke von den 1960er-Jahren bis heute. Das Linzer Gastspiel mit Werken von Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, Tom Wesselmann, Alex Katz, Robert Longo, Cindy Sherman, Nan Goldin und Sherrie Levine aus den Beständen der Albertina wurde laut Schröder in diesem Umfang noch nie gezeigt. „Ich bin so verliebt in sie, dass wir sie selbst übernehmen werden, in drei, vier Jahren“, sagte der Albertina-Generaldirektor.

„Wir sammeln nicht nur für das Depot"

In ein Bundesland zu gehen, begründete er mit: „Irgendwann war klar, dass wir mehr Kunst haben, als wir jemals zeigen können und wir sammeln nicht nur für das Depot.“ Landeshauptmann Stelzer freute sich, dass ein Bundesmuseum und noch dazu eine weltweit bekannte Institution wie die Albertina mit dem Landesmuseum zusammenarbeitet. Dessen Direktor Prokisch – ein Studienkollege von Schröder – verweist auf ein „Ausstellungsduo“: Zur gleichen Zeit ist „La Boheme“ – eine Schau über Toulouse-Lautrc und die Meister vom Montmartre – in der Landesgalerie zu sehen. Schaller begründete das Engagement seiner Bank mit der Aufwertung des Standortes Oberösterreich und der damit verbundenen großen Außenwirkung.