Direkt neben einer Frau, die in der Nähe der Baustelle wohnt, schlug beim Himbeerensammeln ein faustgroßer Stein ein. Es sei ein Riesenschock für sie gewesen, berichtet ihr Ehemann später. Bis zu 150 Meter weit sollen die Gesteinsbrocken geflogen sein, wie am Samstag mehrere Medien berichten. Die Trümmer der Sprengung landeten, von einer Staubwolke begleitet, auf Terrassen und in einigen Gärten in Linz-Urfahr – konkret bei den Anrainern der Berggasse und beim Spatzenbauern.
ASFINAG-Video über die Sprengungen in Linz-Urfahr:
ASFINAG bedauert Zwischenfall
Die ASFINAG gibt den Fehler bei der vorerst letzten von mehr als 20 Sprengungen zu und bedauert den Zwischenfall. Baugruppenleiter Martin Pöchheim erklärt, warum die Sprengung in die falsche Richtung losgegangen ist, die eigentlich Richtung Donautal erfolgen sollte: Man habe eine Kluft im Gestein übersehen, das durch einen ehemaligen Steinbruch geschwächt sei. Der Druck der Sprengung suche sich den Weg des geringsten Widerstands, in diesem Fall eben über die Kluft, und riss dadurch die Gesteinsbrocken und den Staub mit sich, erklärt Pöchheim.
Vollständigen Schadenersatz versprochen
Inzwischen habe man alle Anrainer kontaktiert und die Schäden an Häusern und Autos aufgenommen. Die ASFINAG verspricht vollständigen Schadenersatz. Verletzte soll es nicht gegeben haben.
Derzeit werden an dieser Baustelle an der Donau die beiden Ankerblöcke der geplanten Autobahnbrücke für den Westring errichtet. Dazu werden tief im Erdreich riesige Betonblöcke als Fundamente für Stahlseile errichtet, die später die Brücke über der Donau tragen sollen. Bevor diese Seilte gespannt werden können, müssen Tunnel durch den Fels gesprengt werden.