Mülldeponie Sierning
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Wirtschaft

Bauschutt findet in OÖ kaum noch Platz

Zehn Jahre sind noch Zeit. Dann sind die Deponien, in den Bauschutt und Baustellenabfälle gelagert werden, voll. Vorausgesetzt natürlich, dass bis dahin keine neuen Deponien erschlossen werden. Das wird aber immer schwieriger. Ein Beispiel ist Sierning bei Steyr.

In einer Kiesgrube, die nun erschöpft ist, soll eine solche Baustoffdeponie eingerichtet werden. Die Bewohner der nahegelegenen Ortschaft Neuzeug laufen Sturm. Ursula Auer aus Neuzeug sagt: „Wir haben meist Wind aus Westen und der kommt genau aus der Richtung, wo die Baustoffdeponie eingerichtet werden soll. Das beschäftigt die Leute mit Sicherheit, weil Staub und alles andere was dort in der Deponie aufgewirbelt wird, dann nach Neuzeug verweht wird.“

Betreiber versuchen zu beruhigen

Laut dem Betreiber der Grube und auch den Verantwortlichen des Landes bestehe bei einer ordnungsgemäß geführten Deponie wegen der hohen Sicherheitsstandards zwar kein Grund zur Sorge. Das bringt in der aufgeheizten Stimmung im Ort aber kaum etwas. Es bleibt die Frage: Wohin mit dem Schutt.

Umweltrechtsabteilung bestätigt Platzmangel

Österreichweit fallen jedes Jahres 20 Millionen Tonnen Bauschutt an, die nur zu 80 – 90 Prozent wiederverwendet werden können. An der Erschließung neuer Deponien führt damit wohl kein Weg vorbei. Herbert Rössler, Leiter der Umweltrechtsabteilung des Landes sagt: „Wir haben Probleme bei der regionalen Verteilung dieser Baurestdeponien in einigen Landesteilen. Besonders im Süden und im Osten haben wir mehr Kapazitäten. Im Innviertel und Norden weniger Ressourcen. Und natürlich sind das Transportproblem und auch die Schadstoffe ein Thema.“

Bei der Erschließung neuer Deponien in diesen Regionen ist es aber wohl eine Frage der Zeit, bis es – so wie in Sierning – zu Konflikten kommt.