Bahngleise/Schienen
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

ÖBB und Land investieren 600 Millionen Euro

Die ÖBB und das Land Oberösterreich haben sich auf ein Schienen-Investitionspaket in der Höhe von derzeit 600 Millionen Euro geeinigt. Alle Nebenbahnstrecken sollen erhalten, etliche Abschnitte elektrifiziert, Bahnhöfe modernisiert und Eisenbahnkreuzungen aufgelassen werden.

600 Millionen Euro bis 2030 für Regionalbahnen

Die ÖBB und das Land Oberösterreiche haben am Dienstag einen Vertrag über das nach eigenen Angaben bisher größte Investitionspaket in den regionalen Bahnverkehr auf Schiene gebracht. Bis 2030 sollen wertgesichert 600 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Regionalbahnen gesteckt werden. Alle Strecken bleiben erhalten.

Keine Strecke in Oberösterreich werde eingestellt, lediglich die Aschacherbahn (Haiding – Aschach) wird mit 1. Jänner 2021 an das Land Oberösterreich übergeben, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä, LH Thomas Stelzer (ÖVP), LHStv. Manfred Haimbuchner und Landesrat Günther Steinkellner (beide FPÖ) in Linz.

Bundesminister spricht von „Meilenstein“

Bundesminister Andreas Reichhardt begrüßte das Infrastrukturabkommen, es sei ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr in Oberösterreich. Alle Beteiligten betonten den effektiven Beitrag zum Klimaschutz. Das Investitionspaket von 600 Millionen Euro entspreche bis zum Bauende 2030 voraus valorisiert 725 Mio. Euro gemäß einer Vereinbarung auf Preisbasis 2018.

Umweltfreundliche Streckenabschnitte

Fünf Streckenabschnitte sollen umweltfreundlich elektrifiziert, 86 Bahnhöfe und Stationen modernisiert und möglichst barrierefrei gestaltet werden. 161 Millionen Euro sollen bis 2030 in die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen fließen. Investiert wird unter anderem in die Westbahnstrecke im Bereich St. Valentin – Steindorf/Straßwalchen, in die Passauerbahn von Wels nach Passau, die Mattigtalbahn, die Hausruckbahn, die Innviertelbahn und die Donauuferbahn, in die Bahnhöfe Freistadt, Perg, Braunau, Ried im Inkreis und viele weitere.

Nahverkehrsmilliarde unabdingbar für weitere Projekte

Für die Umsetzung weiterer Projekte wie die durchgebundene Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof, die Stadtbahn Richtung Gallneukirchen-Pregarten, die LILO-Verlängerung in Richtung Aschach an der Donau und die Erweiterung der Straßenbahn nach Ansfelden-Kremsdorf sei die Nahverkehrsmilliarde unabdingbar, sagte Landesrat Steinkellner.

Grüne und SPÖ üben Kritik

Der Grüne Verkehrssprecher Severin Mayr begrüßt zwar den Erhalt der Regionalbahnen, kritisiert aber, dass allein für den Ausbau von Westring und Ostumfahrung im Großraum Linz der dreifache Betrag ausgegeben werde. Und der SPÖ Verkehrssprecher im Nationalrat Alois Stöger meint, das Investitionspaket sei keine Offensive, sondern das Mindeste, was zu machen sei. Strecken zu erhalten und Bahnhöfe auf den aktuellen Standard zu bringen, reiche nicht aus. Ein Ausbau und verbesserte Taktfrequenzen seien dringend notwendig.