Auto Bergrettung
ORF/Rohrhofer
ORF/Rohrhofer
Chronik

Mann muss Rettung aus Klettersteig zahlen

16 Retter haben in der Nacht auf Mittwoch einen völlig erschöpften Bergsteiger aus dem Attersee-Klettersteig geholt. Der 28-jährige Tscheche war erst am Nachmittag aufgebrochen, auf halbem Weg verließen ihn die Kräfte – er muss seine Rettung zahlen.

Der 28-Jährige startete die Tour auf den Mahdlgupf in Steinbach am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) mit einem zwei Jahre jüngeren Freund in der größten Hitze um 15.00 Uhr. Sie dürften laut den Einsatzkräften ihr Vorhaben völlig unterschätzt haben. Das Duo kam nur langsam voran und trennte sich schließlich, denn der 28-Jährige aus Prag war bereits auf halber Strecke erheblich erschöpft, so Bergretter Stephan Santer im Gespräch mit Radio Oberösterreich. „Das war mehr oder weniger sehr leichtfertig – sie sind bezüglich Klettersteig sehr unerfahren gewesen.“

Gegen 22.00 Uhr mit den Kräften am Ende

Sein 26-jähriger Freund aus Budweis stieg alleine weiter auf. Er wollte den Klettersteig durchgehen und dann hinunter ins Tal, um Wasser zu holen. Währenddessen kämpfte sich der 28-Jährige bis zur Schlüsselstelle des Attersee-Klettersteigs vor, dann war er aber mit seinen Kräften am Ende, gegen 22.00 Uhr wählte er schließlich den Notruf. Acht Bergretter aus Steinbach am Attersee und acht Alpinpolizisten aus Gmunden machten sich sofort auf den Weg. Mit Unterstützung der Retter konnte der Tscheche die Schlüsselstelle überwinden und dann anschließend absteigen.

Die beiden gaben an, in der Früh von Tschechien losgefahren zu sein – nach über 200 Kilometern seien sie dann gegen Mittag endlich am Ziel beim Klettersteig gewesen. „Sie wollten die Partie unbedingt machen, ohne zu wissen, worauf sie sich einlassen“, so Santner. Der 28-Jährige werde für die Kosten aufkommen müssen: „Wir werden eine Rechnung stellen – wenn er versichert ist, wird das sicher bezahlt.“ Der Einsatz dauerte bis 2.45 Uhr.