Pfleger im Krankenhaus
ORF.at/Birgit Hajek
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Gesundheit

Zu wenig Zeit für Betreuung in Spitälern

Das Problem des überforderten Personals in OÖ Krankenhäusern beschäftigt weiterhin. 2.500 zusätzliche Vollzeitarbeitskräfte seien notwendig, um die derzeitigen Anforderungen weiterhin zu bewältigen, so die AK.

Die Politik müsse den politischen Willen für den Ausbau des Gesundheitssystems zeigen, so der Präsident der Arbeiterkammer OÖ, Johann Kallilauer.

200 Interviews für Studie durchgeführt

Zum zweiten Krankenhausgipfel hatte die Arbeiterkammer OÖ eingeladen. 40 wichtige Entscheidungsträger zum Thema Personalbedarf waren gekommen. Anlass war eine von ihnen durchgeführte Studie, so die Studienautorin Heidemarie Straflinger: „Wir haben über 200 Interviews geführt, mit Führungskräften, Pflegedirektorinnen, Bereichsleitungen und Beschäftigte der meisten Gesundheitsberufe.“

Zu wenig Zeit ist das Hauptproblem

Die Hauptaussage der Studie: Zu wenig Zeit für Aufgaben sei das Hauptproblem. Mehr Personal sei notwendig, so Straflinger: „Wir haben einen resourcenorientierten Ansatz. Das bedeutet viel Zeit für Begleitung, Anleitung, Menschen zu stärken, es wieder selbst zu können. Das wird in der Ausbildung und in jedem Projekt gelehrt. In der Praxis lässt sich das aber weniger umsetzen, weil das zeitintensiver ist.“

Pro 1.000 Patienten seien laut Studie nur rund elf diplomierte Gesundheitskrankenpfleger im Einsatz. Regelmäßig gebe es Ausfälle, dann müssten Beschäftigte oft ungeplant in den Dienst. Und nicht selten müssten Stationen mit weniger Personal als vorgesehen arbeiten.

„Es braucht politischen Willen“

Kalliauer fordert die Landesregierung zum Handeln auf: Es bräuchte vor allem den politischen Willen und das Bekenntnis zur öffentlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen. Laut Studie braucht es in den oberösterreichischen Krankenhäusern 2500 zusätzliche Vollzeitarbeitskräfte, um den Bedarf an Personal decken zu können. Und noch etwas zeigt die Studie auf: Die stark steigenden Demenzerkrankungen und der damit verbundene Mehraufwand für das Pflegepersonal würden beim Personalschlüssel in den Spitälern nicht berücksichtigt.