Politik

Trasse der Linzer Ostumfahrung steht fest

Die endgültige Trasse der geplanten Ostumfahrung von Linz ist am Dienstag vorgestellt worden. Zudem präsentierten die zuständigen Politiker neben weiterer Infrastrukturprojekten auch die Trasse der Umfahrung Munderfing-Mattighofen.

Bei Treffling – nördlich von Linz – soll die neue Osttangente von der A7 abzweigen und von dort ein fünf Kilometer langer Tunnel Richtung Süden führen. Östlich von Steyregg kommt die Osttangente wieder ans Tageslicht, dort soll es auch eine Abfahrt zur B3 geben. Die Osttangente führt dann weiter über eine neue Donaubrücke und den Traunspitz südlich am Gelände der voestalpine vorbei nach Ebelsberg.

Ostumfahrung Linz
Land OÖ
Die grüne Linie zeigt die endgültige Trasse der Ostumfahrung von Linz

Bei der ehemaligen Kaserne wird es eine Unterflurtrasse geben bis zur Auffahrt auf die Westautobahn. Damit hat sich jene Trasse durchgesetzt, die ohnehin als Favorit galt, sieben Jahre nach dem Start der ersten Planungen.

15.000 Fahrzeuge täglich

Es habe eine umfassende fachliche Beurteilung für die Trasse gegeben, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ), weil bei solchen Großprojekten mit Widerstand zu rechnen sei. Steinkellner rechnet auch mit einer Nachprüfung durch Gerichte, die sollten das Projekt jedoch nicht mehr aufhalten, glaubt, ebenso wie eine anstehende Umweltverträglichkeitsprüfung.

Etwa 15.000 Fahrzeuge täglich soll die neue Autobahn von der Mühlkreisautobahn in Linz abziehen und sie damit entlasten. Da die Osttangente eine Autobahn wird, trägt die Asfinag laut Steinkellner den Großteil der Kosten – bis zu 800 Millionen Euro. Das erste Auto soll in etwa zehn Jahren über die neue Autobahn fahren, so der ambitionierte Plan.

Umfahrung Munderfing-Mattighofen

Neue Straßen soll es auch im Innviertel geben, die Umfahrung Munderfing-Mattighofen wird in drei Teilbereichen fertig gestellt. Ein hitziges Thema, beim Spatenstich 2015 hat es ein Pfeifkonzert für die damaligen Politiker gegeben.

Mattigtal
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Jetzt sollen Umfahrungsstraßen bei Jeging, die Umfahrung Friedburg-Heiligenstatt und die Spange bei Höcken größtmögliche Zufriedenheit und Verkehrsentlastung schaffen. Am Ende soll es weniger Verkehr durch Lengau, Munderfing, Jeging und Pöndorf geben.

Grundsatzentscheidungen für den Wirtschaftsstandort

„Während auf Bundesebene derzeit größtenteils Stillstand herrscht, wird in Oberösterreich ambitioniert gearbeitet und entschieden“, so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) bei der Präsentation der Infrastrukturpläne und betont, dass damit wichtige Grundsatzentscheidungen für den Wirtschaftsstandort getroffen worden seien.

Kritik von Grüne und NEOS

Kritik an der geplanten Linzer Ostumfahrung kommt vom Grünen Verkehrssprecher Severin Mayr. Diese Autobahn sei in Zeiten der Klimakrise ein völliger Irrwitz, sagt er. Mit ihr bekämpfe man nicht den Stau, sondern die Umwelt. Gleichzeitig werde der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs vernachlässigt, so der Grüne Verkehrssprecher. Bei der Präsentation der Infrastrukturprojekte habe es kein einziges Projekt beim Öffentlichen Verkehr oder beim Radverkehr gegeben. Umweltlandesrat Rudi Anschober von den Grünen warnte, dass so die Klimaziele wohl nie erreicht werden können.

Und auch NEOS-Landessprecher Clemens Milotta meinte, das kompromisslose Festhalten am Ausbau des Autoverkehrs sei in Zeiten des Klimawandels einfach nur fahrlässig. Es sei fahrlässig, Angebotsalternativen wie schnelle S-Bahnen, besser abgestimmte Taktungen oder gut ausgebaute Radmöglichkeiten im Konzept des Landes völlig fehlen würden, so Milotta.

FPÖ: „Keine Umfahrung wäre Mehrbelastung“

Die Freiheitlichen verstehen die Kritik nicht. Verkehrssprecher Peter Handlos sagt in puncto Ostumfahrung für Linz, eine tatsächliche Mehrbelastung zum Nachteil der Linzer und des Klimas entstehe dann, wenn keine Umfahrungsalternative zur A7 gebaut werde.