Strommasten von unten
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Wirtschaft

Diskussion um 110-kV-Leitung im Mühlviertel

Auch bei der fünften und laut Plan letzten Regionalkonferenz zur geplanten 110-kV-Leitung im Mühlviertel – von Rohrbach bis in den Raum Freistadt – gab es teils heftige Diskussionen darüber, ob Freileitung oder Erdkabel die bessere Variante seien.

Am Abend fand in Haslach an der Mühl die fünfte Regionalkonferenz über die geplante 110-kV-Leitung im Mühlviertel – von Rohrbach bis in den Raum Freistadt – statt. Präsentiert wurde eine adaptierte Trasse für die Stromfreileitung – was bei der Bevölkerung nicht gerade auf Zustimmung stieß.

Zwei Trassen-Varianten nach Prüfung

Insgesamt sechs Trassenverläufe, davon drei Freileitungsvarianten und drei Erdkabelvarianten wurden laut dem Land Oberösterreich geprüft. Übrig blieb jeweils eine Trassenvariante: Bei der Freileitung die beiden Abschnitte 8B von Rohrbach bis Langbruck bei Bad Leonfelden und 8 C Süd von Langbruck bis Rainbach, bei der Erdkabelvariante 8C Mitte.

Erdkabel 3,2-mal so teuer wie Freileitung

Letztere, also das Erdkabel, weise aber einen Kostenfaktor von 3,2 auf, wäre also 3,2-mal so teuer – in der Errichtung, Wartung und bei eventuellen Leitungsschäden, so Walter Wöss vom Land OÖ. Zudem würde eine Freileitung durchschnittlich 100 Jahre halten, ein Erdkabel hätte nur eine Lebensdauer von 50 Jahren, so die Betreiber. Deshalb sei der Freileitungsvariante der Vorzug zu geben und eine Empfehlung für diese Variante an die Betreiber Betreibern Netz OÖ GmbH und Linz Netz GmbH ausgesprochen worden.

Kritik wegen Informationsmangels

Von den Anwesenden und Großteils betroffenen Grundstücksbesitzern und Gemeindepolitikern gab es daraufhin starke Kritik: Man sei zu wenig eingebunden gewesen in den Entscheidungsprozess, zu wenig informiert worden, und es werde über die Betroffenen einfach drübergefahren, so nur einige Wortmeldungen im Saal. Dabei wurde auch kritisiert, dass keine Vertreter der Landespolitik anwesend waren. Man fühle sich von der Landespolitik „im Stich gelassen“, so der Tenor vieler Besucher der Konferenz.

„Ist fachliche Entscheidung“

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) reagierte am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz: „Ich war nicht dort, weil es keine politische sondern eine fachliche Entscheidung ist. Die Mitarbeiter des Landes OÖ, die Bürgermeister und die regionalen Abgeordneten waren alle dort. Das beruht alles auf fachlichen Entscheidungen, und daran habe ich mich auch zu halten, und das tue ich auch.“

Mit weiteren scharfen Diskussionen, Reaktionen und Widerstand aus der Bevölkerung der betroffenen Gemeinden dürfte also auch nach dieser fünften Regionskonferenz zu rechnen sein.