Oberösterreich Spitzenreiter bei Testamenten

Oberösterreich ist Spitzenreiter beim Erstellen von Testamenten. Das hat eine Studie des market-Instituts ergeben. Bis 2030 wird sich die Zahl der Erbfälle verdoppeln, da die Generation der Baby-Boomer in die Jahre kommt.

Wer, was, von wem, in welcher Höhe erbt - darüber machen sich die Oberösterreicher bundesweit am meisten Gedanken. Demnach haben 42 Prozent der Oberösterreicher ein Testament - der Österreichschnitt liegt nur bei rund 26 Prozent. Die Hauptgründe warum man sich überlegt, was nach dem Tod mit dem Vermögen passieren soll, sind, dass „es ein gutes Gefühl der Ordnung“ gibt, man ein „bestimmtes Alter erreicht“ hat und man „Streit zwischen Angehörigen vermeiden will“.

In drei von zehn Erbfällen Streit

Zwar versuchen Notare immer wieder zwischen den Erben zu vermitteln, so Notarsubstitut Michael Hawel, „aber in drei von zehn Fällen kann es vorkommen, dass die Erben zum Streiten anfangen. Und in Einzelfällen kommt es im Zuge dessen zu gerichtlichen Streitigkeiten und Klagen.“

Selbstgeschriebenes Testament oft mangelhaft

Obwohl für die Oberösterreicher laut Studie Notare Anlaufstelle Nummer eins beim Erstellen von Testamenten sind, schreiben viele ihren letzten Willen allein, zuhause und bewahren das Testament oft in der Schublade auf. Wichtig ist laut Hawel deshalb besonders auch auf die Länge und Formulierung zu achten: „Testamente sollten nicht länger als zwei Seiten sein und möglichst klar formuliert sein, ohne Ausschweifungen und Auflagen, damit Streitigkeiten zwischen den Erben möglichst vermieden werden,“ so der Notarsubstitut. Das Durchschnittserbe in Österreich beträgt rund 150.000 Euro. Zweidrittel der Bevölkerung hofft darauf, 80.000 Euro zu erben.