Wieder Zwischenfall mit aggressivem Schüler

Schon wieder ist es in einer Schule zu einem Zwischenfall mit einem aggressiven Schüler gekommen. Ein Zwölfjähriger soll Donnerstagmittag in der Linzer Europaschule einen Lehrer mit einer Schere bedroht haben.

Bei dem Vorfall soll der Schüler auch dem 56-jährigen Lehrer gedroht haben, dass er ihn umbringe. Ein Sozialarbeiter konnte rechtzeitig dazwischengehen und den Zwölfjährigen beruhigen.

Schüler fühlte sich provoziert

Die Polizei wurde gerufen und der Schüler beteuerte gegenüber den Beamten, dass er den Lehrer nicht verletzen wollte. Er habe sich provoziert gefühlt, daraufhin sei es zu dieser Kurzschlusshandlung gekommen. Die Mutter des türkischstämmigen Schülers soll schließlich auch noch gegenüber den Polizisten aggressiv gewesen sein. Sie wird angezeigt. Die Ermittlungen laufen.

Erster derartiger Vorfall an dieser Schule

Die Schule ist an die Pädagogische Hochschule Oberösterreich angeschlossen. Rektor Herbert Gimpl bestätigte die Suspendierung, die bis zu vier Wochen dauern könne, und erst schriftlich aus dem Bildungsministerium einlangen müsse. Sein persönlicher Ansatz sei, dass „zu lange Phasen der Absenz nicht unproblematisch“ sind. Ein derartiger Vorfall habe sich an jener Schule noch nie zugetragen, auch dass die Mutter nicht kalmierend auf das Kind einwirkte, sondern noch zur aggressiven Situation beitrug, sei ungewöhnlich.

Die beiden involvierten Pädagogen seien hochausgebildet, der sonderpädagogische Förderbedarf des Zwölfjährigen und dass er sehr impulsiv sei, war bekannt und er wurde in diesem Sinne unterrichtet. „Man muss künftig zum Schutz aller und zur Sicherung der Unterrichtsqualität über einen Methodenmix reden“, regte der Rektor an. „Es stünde uns gut an, über interdisziplinäre Teams nachzudenken“, sprach er eine Entlastung der Pädagogen durch zusätzliche Psychologen an.

„Suspendierung bei Gefahr in Verzug“

Die zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) sagt, Direktorinnen und Direktoren müssen bei Gefahr im Verzug rasch über eine Suspendierung entscheiden können. Sie fordert, dass der Bund schnell gesetzliche Grundlagen schafft, damit eine Suspendierung ohne den üblichen Behördenweg sofort ausgesprochen werden kann.

FPÖ ortet „jahrelange Fehlentwicklung“

FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml ortete in einer Presseaussendung eine „jahrelange Fehlentwicklung in der Einwanderungs- und Bildungspolitik“, die jetzt ihre Folgen zeige. „Der Gewalt an Schulen muss endlich entschieden entgegengewirkt werden. Sowohl aus dem Bildungsministerium als auch aus dem Justizministerium müssen schnell konsequente Maßnahmen folgen!“

Vorfall am Mittwoch

Erst am Mittwoch hat ein 17-jähriger Schüler in einer Linzer Schule laut Polizei eine 16-jährige Klassenkollegin gewürgt und einen 14-Jährigen mit einem Messer bedroht. Eine Lehrerin riss ihm das Messer schließlich aus der Hand.

Gespräch mit Paul Kimberger

Paul Kimberger von der Lehrergewerkschaft über Gewalt an den Schulen.

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