Waffenverbotszone um Welser Lokal

Die Welser Polizei will jetzt eine Waffenverbotszone rund um eine Diskothek im Industriegebiet verhängen. 75 zum Teil schwere Verbrechen wurden im Umfeld des Lokals in den vergangenen beiden Jahren begangen.

Die Diskothek im Industriegebiet ist seit Jahren ein Sorgenkind der Welser Stadtpolitik. Der Welser Sicherheitsreferent und Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ) sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Dort wird gerauft, es gibt Körperverletzungen, sexuelle Belästigungen, es gab Amtshandlungen wegen Drogenmissbrauchs oder auch Diebstähle.“

Totschläger und Stahlruten sichergestellt

75 zum Teil schwere Verbrechen hat die Polizei im Umfeld des Lokals allein in den vergangenen beiden Jahren verzeichnet. Nachdem dort im April bei einer großangelegten Kontrolle Totschläger, Stahlruten und sogar Munition sichergestellt wurden, ist die Geduld der Behörden nun offensichtlich am Ende. Die Polizei plant, in Absprache mit der Stadt Wels, eine Waffenverbotszone rund um die Diskothek einzurichten.

Vorerst für drei Monate geplant

Das soll die Arbeit der Beamten vor Ort erleichtern, sagt die Leiterin des Polizeikommissariats Wels, Alexandra Löberbauer: „Wenn sie konkrete Anhaltspunkte haben, können sie Personen, mitgeführte Behältnisse und Fahrzeuge durchsuchen, ob Waffen oder waffenähnliche Gegenstände mitgeführt werden. Also es reicht aus, wenn man diese Zone betritt, um kontrolliert zu werden.“ Die Waffenverbotszone soll noch im Mai in Kraft treten und drei Monate lang gelten. Bei Bedarf könne sie aber auch weiter verlängert werden, heißt es von der Polizei.

Schulungen für Türsteher gefordert

Auch die Türsteher geraten ins Visier der Politik. Der Welser Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner (ÖVP) fordert deshalb nun verpflichtende Schulungen für Türsteher: „Das wären klassische Schulungsmaßnahmen, wo von den von der Stadt Wels finanzierter Trainern ein klares Bewusstsein geschaffen wird, welche Dinge man bei sich tragen darf und welche nicht. Da geht es um den Schutz der anderen Lokalgäste.“

Messer, Stichwaffen, Schlagringe und Schusswaffen hätten in Lokalen nichts verloren. Deshalb brauche es eine entsprechende Schulung der Türsteher, was erlaubt und verboten sei und wie man deeskaliere, so Lehner gegenüber dem ORF Oberösterreich. Lokale, die ihre Türsteher in diese Bereiche nicht lassen, könne die Stadt Wels dann wohl auch bei Anträgen auf spätere Sperrstunden nicht mehr entgegenkommen, so Lehner.