Greiner präsentierte Bilanz mit Umsatzplus

Der Kunststoffkonzern Greiner mit Sitz in Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) hat seinen Umsatz 2018 von 1,579 auf 1,631 Mrd. Euro gesteigert. Das teilten der Vorstandsvorsitzende Axel Kühner und Finanzvorstand Hannes Moser in einer Pressekonferenz am Donnerstag mit.

Mehr als 100 Millionen Euro sind 2018 investiert worden - 16 Millionen alleine in den am Donnerstag eröffneten sogenannten Greiner Campus – ein Ausbildungszentrum mit Lehrwerkstätten und Seminarräumen. Die Investitionen in Sachanlagen blieben wie im Jahr zuvor, der Rest ging in die gänzliche Übernahme von Beteiligungen oder die Erhöhung von Anteilen, so die Konzernvertreter.

Greiner Produktion

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Produktionshalle

Unter anderem wurden 40 Prozent an dem italienischen Unternehmen Simplas, einem führenden Anbieter von Werkzeugen für die Kunststofffolien- und Plattenextrusion erworben - mit einer Option von 100 Prozent bis 2024. Weiterhin aufrecht sei das Interesse an einer Übernahme des Bereichs Flexible Foams (Weichschaum) des belgischen Unternehmens Recticel. Mehr wolle man aber im Augenblick dazu nicht sagen. Die irische Kingspan Group hatte im April ein Übernahmeangebot für 2 Sparten von Recticel gelegt mit der Mitteilung, dass es eine Vereinbarung mit einem Unternehmen zur Übernahme von Flexible Foams gebe.

Vier operative Geschäftsfelder

Das Traunviertler Unternehmen baut auf vier operative Sparten: Packaging, Bio-One, Foam und Extrusion. In 33 Ländern werden Schaumstoffe und Kunststoffe für die Verpackungs, Möbel-, Sport- und Automobilindustrie, für die Medizintechnik, den Pharmabereich sowie Extrusionslinien, Werkzeuge und Komplettanlagen für die Profilextrusion erzeugt.

v.l.: Axel Kühner (Vorstandsvorsitzender), Hannes Moser (Finanzvorstand)

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Axel Kühner (li) und Hannes Moser

Die Umsatzsteigerung um zuletzt drei Prozent ist vor allem durch Wechselkursvolatilität geringer als angepeilt ausgefallen, das organische Wachstum habe fünf Prozent betragen. Die Einflüsse durch ungünstige Währungsrelationen auf die Umsatzzahlen bekam Greiner unter anderem bei der Produktion in Brasilien zu spüren. Aber insgesamt habe sich die Strategie der Diversifikation (Ausweitung des Sortiments) erneut bewährt, hieß es. Der Cashflow blieb ebenfalls unter den Erwartungen: Rückgang von 148 auf 128 Mio. Euro. Dafür werden die Werkschließungen in Wernberg (Kärnten) und in Rastatt (Deutschland) verantwortlich gemacht. Jedoch konnten die Investitionen von 116 Mio. Euro erneut aus eigener Kraft finanziert werden: „Wir wollen nicht abhängig werden“, stellte Moser fest. 40 Prozent flossen nach Europa.

„Positiver“ Blick auf Geschäftsjahr

Nachdem das erste Quartal gut angelaufen sei, sehe man dem Jahresverlauf „positiv“ entgegen. Herausfordernd sei das Marktumfeld durch die abflauende Weltkonjunktur, den hohen Ölpreis und die volatilen Währungsmärkte. Ein Fokus liegt auf der Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichtes im Juni. Das Unternehmen kündigt an: „Darin wollen wir nicht nur sagen, dass wir was tun wollen, sondern auch was“. Die Diskussion um Plastikmüll sowie die EU-Kunststoffstrategie sieht man als Geschäftschance. Verbote würden aber nicht ausreichen, die Abfallflut zu stoppen, die Zukunft liege in der Kreislaufwirtschaft.