Aufregung wegen Verdachts auf Zwangsheirat

In Linz sorgt der Fall einer 13-Jährigen, die nach ihren Angaben vom Vater zwangsverheiratet werden sollte und deshalb zur Polizei geflüchtet ist, für Aufregung. Das Mädchen ist jetzt in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe.

Es sind schwierige Ermittlungen, heißt es bei der Polizei. Derzeit steht Aussage gegen Aussage: Geht es nach dem 13-jährigen Mädchen, dann plante sein Vater, es mit einem Burschen zu verheiraten. Für diese Hochzeit hätte er Geld kassiert - so wie er das vor einigen Jahren schon bei der älteren Schwester getan habe.

Mädchen lief aus Angst davon

Aus Angst davor - und auch weil sie vom Vater immer wieder geschlagen worden sei - riss die 13-Jährige von zu Hause aus. Unterschlupf fand sie bei ihrem Freund dessen Familie.

Sowohl diese Familie als auch die Familie des Mädchens sind Rumänen und gehören der Volksgruppe der Roma an. Nach einiger Zeit kehrte die 13-Jährige allerdings zurück, meldete sich bei der Polizei und wurde auf Grund ihrer Angaben in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht.

Vater bestreitet „Zwang“ und spricht von „Mitgift“

Der Vater bestreitet unterdessen die Vorwürfe, von Zwangsheirat und Bezahlung könne keine Rede sein. Es sei nur in der Volksgruppe der Roma üblich, dass es im Falle einer Hochzeit eine Mitgift gebe.

Schwierige Ermittlungen im Familienumfeld

Die Polizei muss nun klären, ob beziehungsweise - wenn ja - welche strafrechtlich relevanten Delikte vorliegen. Erschwert werden die Ermittlungen durch die Umstände: Die betroffenen Personen sind durchwegs Rumänen und zudem nur teilweise in Oberösterreich gemeldet.