Urlauber aus Seewandklettersteig geholt

In Hallstatt (Bezirk Gmunden) hat die Bergrettung am Freitag tschechische Urlauber aus dem Seewandklettersteig geholt. Das Paar war trotz Schnees in die Wand eingestiegen, musste abbrechen und traute sich dann nicht mehr weiter.

Der Seewandklettersteig zählt zu den schwierigsten und längsten in den Ostalpen - und das selbst bei besten Bedingungen. Doch davon kann derzeit keine Rede sein. Nach wie vor sind in der Wand mehrere Schneefelder und auch nach dem Ausstieg aus der Wand kann man nur mit Schneeschuhe zurück zur Seilbahn gehen, weil noch immer drei Meter hoch Schnee liegt. Dennoch wollten ein 35-jähriger Tscheche und seine 30-jährige Freundin am Nachmittag den Steig durchklettern.

Wollten ohne Seil zurückgehen

Gegen 14.30 Uhr stiegen sie ein, bemerkten aber etwa nach der Hälfte der Route die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens. Also begannen die beiden, zurückzuklettern. Aus welchem Grund auch immer klinkten sie sich zuletzt auch noch aus dem im Steig angebrachten Fixseil aus und wollten frei und ohne Seil absteigen. Nach wenigen Metern konnten sie weder vor noch zurück und verständigten per Handy die Rettungskräfte. Gegen 18.00 Uhr entdeckte die Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle die beiden Tschechen und holte sie mit einem 30 Meter Tau aus der Wand. Die beiden Kletterer blieben unverletzt.

Einer der schwierigsten Klettersteige der Ostalpen

Der Klettersteig gehört laut Einsatzkräften selbst bei besten Bedingungen zu den längsten und schwierigsten Klettersteigen in den Ostalpen. Er überwindet 750 Höhenmeter, die Gehzeit ohne Zu- und Abstieg beträgt rund 4,5 Stunden.