Josef Ratzenböck feiert 90. Geburtstag

Altlandeshauptmann Josef Ratzenböck (ÖVP) ist fast 18 Jahre an der Spitze des Landes gestanden und war noch bis im Alter von 88 Jahren als Landesobmann des Seniorenbundes politisch aktiv. Ratzenböck ist überzeugter Europäer.

1929 wurde Josef Ratzenböck in Neukirchen am Walde (Bezirk Grieskirchen) als Sohn eines Gast- und Landwirtes geboren. Nach der Matura im Akademischen Gymnasium in Linz studierte er Jus in Wien und promovierte 1952.

1952 mit politischer Arbeit begonnen

Im Oktober 1952 wurde er Mitarbeiter des damaligen ÖVP-Landesparteisekretärs und späteren Landeshauptmannes Erwin Wenzl, 1969 schließlich Landesparteisekretär. Im November 1973 übernahm Ratzenböck als neues Mitglied der Landesregierung die Ressorts Finanzen und Kultur, vier Jahre später stieg er zum Landeshauptmann auf. Laut eigener Aussage zählte das Durchschneiden des Eisernen Vorhangs an der tschechischen Grenze im Jahr 1989 zu den Höhepunkten seiner Amtszeit.

Josef Ratzenböck, Thomas Stelzer, Josef Pühringer

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Josef Ratzenböck, Thomas Stelzer und Josef Pühringer

1995 beerbte ihn Josef Pühringer in dieser Funktion und als Landesparteiobmann. 22 Jahre später, im Juni 2017, wurde Ratzenböck in seiner Funktion als Obmann des OÖ. Seniorenbundes erneut von Pühringer abgelöst und beendete damit im Alter von 88 Jahren seine politischen Aktivitäten.

Bis 2017 politisch aktiv

Als Seniorenbundchef war Ratzenböck noch beinahe täglich in der Parteizentrale an der Linzer Donaulände anzutreffen. Der Jubilar galt als wichtiger Vorkämpfer eines „Europa der Regionen“. „Gute Nachbarschaft“ war ein Kernpunkt seiner Politik. Ratzenböck ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.

Stelzer würdigt Ratzenböck

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) würdigte Josef Ratzenböck als einen Politiker, der stets über den Tellerrand geschaut habe. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, Oberösterreich zu dem Land zu machen, „das wir schätzen und in dem es uns gut geht“, so Stelzer.