Gremium für Missbrauchsverdacht im Sport

Sportlandesrat Markus Achleitner (ÖVP) hat nach Missbrauchsvorwürfen gegen einen oberösterreichischen Langlauftrainer ein Expertengremium vorgestellt, das ein Präventions- und Schutzkonzept erarbeiten soll.

Das Gremium soll unabhängig tätig sein. Den Vorsitz hat Katja Dienstl vom Verein PIA und Referentin von „100% Sport“ übernommen, den auch die Ex-Ski-Rennläuferin Nicola Werdenigg empfohlen hatte. Weitere Mitglieder sind neben anderen Kurosch Yazdi vom Kepler Universitäts-Klinikum, die langjährige Spitzensportlerin Violetta Oblinger-Peters, Claudia Hofer vom Autonomen Frauenzentrum OÖ sowie eine Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes.

Prävention und Hilfe

Erarbeitet werden sollen unter anderem Grundlagen für die Einrichtung einer zentralen unabhängigen Anlaufstelle, Prävention in den Vereinen und im Leistungs- und Spitzensport bis zu einem „Erste-Hilfe-Plan“ bei einem konkreten Verdachtsfall. Das Konzept des Gremiums könnte künftig bundesweit ein Vorbild bzw. eine Grundlage für alle sein, stellt Achleitner in Aussicht. Daher könnten die Überlegungen des Gremiums auch bei der Landessportreferentenkonferenz 2019 im Herbst vorgestellt werden.

Hotline für Betroffene bleibt erhalten

Vorerst weiter bestehen soll die vom Land eingerichtete Hotline für Betroffene. Auch die zwei fixen Ansprechpersonen im Olympiazentrum und Talentezentrum Oberösterreich für alle Sportler und Trainer sollen weiter zur Verfügung stehen. Letztlich soll aber eine neutrale, unabhängige Hotline rund um die Uhr eingerichtet werden.

SPÖ reagiert positiv auf Weisungsfreiheit

Der SPÖ-Landtagsabgeordnete und Sportsprecher Michael Lindner begrüßte in einer Reaktion die Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit. Es müssten nämlich auch sämtliche Strukturen in der Landessportorganisation und im Olympiazentrum auf der Linzer Gugl hinterfragt werden.

Links: