Schiedsrichter als Lebensretter

Ein Schiedsrichter hat Freitagabend beim Landesliga-Ost-Reserve-Spiel zwischen Bad Leonfelden und Dietach einem Fußballer das Leben gerettet: Der ausgebildete Sanitäter konnte den Spieler erfolgreich reanimieren.

In der 65. Minute brach Linksverteidiger Gurnoor Misson plötzlich auf dem Fußballplatz in Bad Leonfelden zusammen und blieb bewusstlos auf dem Rasen liegen. „Ich habe sofort mit der Reanimation begonnen“, sagt Schiedsrichter Thomas Mario Kerschbaumer. Rund 250 Zuschauer, Trainer und Spieler waren bestürzt. „Misson verdankt dem Schiedsrichter sein Leben“, sagt Bernhard Haudum, der Augenzeuge des dramatischen Zwischenfalls war.

„Habe gleich geschaltet“

Schiedsrichter Kerschbaumer wusste genau, was zu tun ist, gab kurze und klare Anweisungen. Der 29-Jährige ist ausgebildeter Rettungssanitäter und arbeitet in der Leitstelle des Roten Kreuzes in Linz. „Auf so eine Situation ist man bei einem Fußballspiel nicht vorbereitet. Aber ich habe gleich geschaltet und konnte meine Ausbildung perfekt einsetzen“, so Kerschbaumer.

Schiedsrichter als Lebensretter

ORF

Lebensretter Thomas Mario Kerschbaumer aus Engerwitzdorf

Nach etwa 45 Minuten war der 19-jährige Gurnoor Misson so stabil, dass er nach Linz ins Krankenhaus der Elisabethinen gebracht werden konnte. Das darauffolgende Spiel der beiden Kampfmannschaften wurde abgesagt.

Herzkrankheit übertaucht

Aus dem Familienkreis heißt es, dass der Bursch offenbar eine Herzmuskelentzündung übergangen habe. Die Betroffenheit ist groß. Laut Trainer Bernhard Steindler hatte der 19-Jährige schon länger nicht mehr für seinen Verein Dietach gespielt. Nachdem sich mehrere Spieler krank abgemeldet hatten, sprang der 20-jährige gebürtige Inder ein, sagt Trainer Bernhard Steindler.

Auch dem 29-jährigen Kerschbaumer ging der Zusammenbruch nahe: „Auch wenn man es im Job tagtäglich erlebt, es ist etwas anderes, wenn man in der einen Minute noch mit dem Spieler scherzt und in der nächsten Minute muss man ihn wiederbeleben.“