Mobbing unter Jugendlichen nimmt zu

Die Zahl von Mobbing bei Jugendlichen ist stetig steigend. Das zeigt der Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Seit sechs Jahren ist das auch der häufigste Grund, warum die Kinder- und Jugendanwaltschaft aufgesucht wird.

Rund 1.000 Minderjährige haben sich in den letzten drei Jahren wegen Mobbing bei der Jugendanwaltschaft gemeldet. Die Jüngsten unter ihnen mit erst sieben Jahren. Meist sind es aber 14- bis 16-Jährige, die nicht nur in der Schule, beim Sport oder in der Freizeit bloßgestellt werden, sondern vor allem auch im Internet. Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger: „Da passiert auch viel mit Fotomontagen oder Nacktfotos von ehemaligen Beziehungen, die weitergegeben und für Mobbing benützt werden.“

Eltern wenden sich an Jugendanwaltschaft

Diese Form der Demütigung ist auch der häufigste Grund, warum Kinder- und Jugendliche die Jugendanwaltschaft aufsuchen. Trennung beziehungsweise Scheidung der Eltern, familiäre Gewalt oder sexueller Missbrauch sind viel seltener, zeigt der aktuelle Tätigkeitsbericht. Und er zeigt auch, dass sich vermehrt auch Eltern und Lehrer an die Jugendanwaltschaft Oberösterreich richten.

„Viele Eltern kennen Cybermobbing nicht“

Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ): „Wenn es zu Auffälligkeiten kommt und sich Kinder plötzlich anders verhalten, dann kann die Kinder- und Jugendanwaltschaft ein wichtiger Partner sein. Manchmal steckt etwas dahinter, was viele Eltern gar nicht kennen, nämlich Mobbing in der Schule oder Cybermobbing, das es in dieser Form in der Jugend der Eltern noch gar nicht gegeben hat.“ Durch Workshops und intensive Zusammenarbeit mit Schulen, sowie Weiterbildung und Information soll Mobbing unterbunden werden.

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