Vier Ungarn vom Dachstein gerettet

Trotz Sturms und Schneefalls wollten vier ungarische Tourengeher am Freitag auf dem Dachstein zur Simonyhütte aufsteigen. Doch die Gruppe verirrte sich. Sie gruben sich im Schnee ein und warteten auf Hilfe.

Es war dunkel, stürmisch und kalt, dazu schneite es heftig. Selbst die Bergretter aus Hallstatt hatten mit den Bedingungen zu kämpfen, so Ortsstellenleiter Dieter Eder: „Die leichteren Personen von uns sind mehrmals von Sturmböen umgeweht worden.“

Vor Aufstieg gewarnt

Der Wirt der Simonyhütte hatte die Ungarn nicht nur vor dem Aufstieg gewarnt, er beobachtete sie auch bei ihrem Versuch, seine Hütte zu erreichen und auch, dass sie wieder umgekehrt waren. Er verständigte noch vor den Skitourengehern die Bergrettung Hallstatt. Sechs Helfer, darunter ein Alpinpolizist, machten sich auf die Suche. In der Dunkelheit war es für die Helfer aber unmöglich, die zwei Männer und ihre beiden Begleiterinnen zu finden.

„Gut ausgerüstet, aber Wetterwarnung ignoriert“

Erst als sie nach Stunden einen Handykontakt herstellen konnten, orteten sie die Gruppe, so Eder: „Sie hatten sich dort eine Schneehöhle gegraben und dort ausgeharrt. Das haben sie sehr professionell gemacht, auch waren sie sehr gut ausgerüstet. Sie haben nicht viel falsch gemacht, bis auf das, dass sie die Wetterwarnung nicht beachtet haben.“

„Nur 50 Meter vor Simonyhütte entfernt“

Dabei war die Gruppe knapp vor ihrem Ziel, das sie im Schneesturm aber nicht sahen: „Sie waren eigentlich nur rund 50 Meter von der Simonyhütte entfernt. Aber der Sturm war dort so gewaltig, dass sie Angst hatten, dass sie der Wind über die Wand hinunterbläst. Deshalb drehten sie ganz kurz vor der Simonyhütte um und fuhren zurück.“

Die Ungarn waren leicht unterkühlt, aber ansonsten wohlauf. Die restliche Nacht verbrachten die Helfer und die Geretteten im Wiesberghaus. Bei einer heißen Suppe und Tee sammelten sie wieder Kraft für den Abstieg in den Morgenstunden.

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