Immer weniger Jugendliche rauchen

Während immer weniger Junge rauchen, sind Lehrlinge die Tabak-Sorgenkinder, zeigt das aktuelle Drogenmonitoring vom Institut Suchtprävention. Demnach greifen 42 Prozent der heimischen Lehrlinge täglich zur Zigarette.

Insgesamt zeigt der Bericht, dass der Tabakkonsum unter Jugendlichen deutlich zurückgeht. Mehr als zwei Drittel der 15- bis 19-jährigen Oberösterreicher sagen „Nein“ zum Rauchen. Um diesen Rückgang weiter zu intensivieren und besonders auch Lehrlinge vom Qualmen abzuhalten, hat das Institut Suchtprävention bereits im März ein digitales Coaching-Programm zum Raucherstopp gestartet.

Projekt um Raucherzahlen zu senken

„Ready4life“ wurde in der Schweiz entwickelt. Über die Berufsschulen und Lehrbetriebe erhalten die Jugendlichen Zugang zum Projekt. Im Rahmen eines zweistündigen Workshops, der in Zusammenarbeit mit der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) angeboten wird, wird insbesondere auf den Umgang mit Stress und die Wirkung von Tabak hingewiesen. Nach dieser Einführung können sich die Lehrlinge entscheiden, ob sie am Programm mitmachen wollen. Diejenigen, die das tun, erhalten eine viermonatige kostenlose Betreuung durch einen digitalen Coach via Handy.

Alternative zur Stressbewältigung

In dieser Zeit sollen die Jugendlichen neue Strategien zur Stressbewältigung lernen, so Institutsleiter Christoph Lagemann. Er wagte bei einer Pressekonferenz zum Thema in Linz eine mögliche, aber nicht empirisch erhobene Erklärung für den überdurchschnittlich hohen Zigarettenkonsum bei Lehrlingen: „An dem Spruch ‚Lehrjahre sind keine Herrenjahre‘ dürfte etwas dran sein“, so Lagemann. Offensichtlich fänden sich die Jugendlichen in der Berufswelt der Erwachsenen nur schwer zurecht, übersetzte er die Redewendung. Bei den Schülern und Studenten beträgt der Anteil der täglichen Raucher hingegen nur 5,4 Prozent, 78,6 Prozent bezeichneten sich als Nichtraucher.

Laufendes Drogenmonitoring

Seit dem Jahr 2000 führt das Institut alle drei bis fünf Jahre dieses repräsentative Drogenmonitoring in Oberösterreich durch. Neben dem Tabakkonsum werden in der Erhebung auch das Verhalten und die Einstellung zu legalen und illegalen Drogen abgefragt. Aktuell liegt die Auswertung für den Sektor Tabak vor. Diese sei „sehr erfreulich“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). So werde in ihrem Bundesland „deutlich weniger geraucht“ als noch vor einigen Jahren. Konkret stieg der Anteil der Nichtraucher seit dem Jahr 2000 von 43 auf 71 Prozent. Der Anteil der regelmäßigen Raucher ging seit 2015 von 23 auf 17 Prozent zurück.

Besonders positiv fiel die Entwicklung in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen aus. Griff 2015 noch ein Drittel der Befragten regelmäßig zum Glimmstängel, sind es jetzt nur noch 13 Prozent. „Damit haben wir unser Gesundheitsziel, bis 2030 die Anzahl der jungen Raucher unter 20 Prozent zu senken, schon jetzt erreicht“, so Haberlander.