Wie die Österreicher Doping bewerten

Wie bewerten die Österreicherinnen und Österreicher den jüngst bekannt gewordenen Dopingskandal, und wie schätzen sie die Fairness im Sport ein? Darauf gibt jetzt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts market-agent Antworten.

Eine gewisse Skepsis war in manchen Sportarten offenbar immer angebracht. Das bestätigt auch die Umfrage von market-agent. Die Österreicher gehen demnach davon aus, dass jeder und jede Dritte im Profisport ohnehin zu verbotenen Mitteln für die Leistungssteigerung greift.

„Radfahrer, Bodybuilder und Langläufer“

Und auch die im Zusammenhang mit Doping genannten Sportarten überraschen nicht wirklich: es sind die Radfahrer, die Bodybuilder und die Langläufer beziehungsweise Biathleten. Im Amateursport hingegen meinen 60 Prozent der Befragten, Doping spiele dort nur eine geringe Rolle. Neun von zehn Befragten geben an, Doping gehöre auch weiterhin verboten, ebenso viele sehen es als Betrug an Konkurrenten und als Gefährdung der Gesundheit und der Glaubwürdigkeit des Sports.

Vermarktung für Mehrheit Schuld an Doping

Wer ist schuld, dass Spitzensportler dopen? Die Vermarktung des Sports, sagten 74 Prozent der Österreicher. Vor allem junge Sportler seien durch Sponsorenverträge und Gagen einem enormen Druck ausgesetzt, der dann wiederum die Verbreitung von Doping begünstige, so die Umfrageergebnisse.

Zwei Drittel wollen härtere Strafen

Und kritisch sehen die Österreicher die Maßnahmen gegen Doping. 71 Prozent halten die derzeitigen Maßnahmen für nicht ausreichend. Zwei Drittel wollen härtere Strafen für Dopingsünder - konkret eine lebenslange Sperre.