Immer mehr Widerstand gegen Freileitungen

Die Gegner von Freileitungen , meist betroffene Anrainer von geplanten 110kV-Leitungen, formieren sich im ganzen Land. Alle fordern Erdkabel statt Freileitungen. Das sei aber zu teuer, heißt es seitens der Netzbetreiber.

Fast 20 Jahre, wenn auch mit Unterbrechungen, kämpfen Innviertler gegen eine Freileitung von Ried nach Raab und fordern ein Erdkabel. Zurzeit laufen Verfahren zur Ablösung der durch Masten entwerteten Gründe, im Juristenjargon heißt das Einräumung der Dienstbarkeit. Wer durch alle Instanzen prozessiert, riskiert aber, weniger Geld zu bekommen.

Widerstand in einigen Landesteilen

Im Almtal wiederum wartet man darauf, wie das Bundesverwaltungsgericht ein mögliches-UVP Verfahren beurteilt und der jüngste Hotspot, das Mühlviertel, plant eine 50 Kilometer lange 110kV-Leitung zwischen Rainbach und Rohrbach.

Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) betont aber, dass das Projekt im Mühlviertel „in der Phase der Trassenfindung“ sei, „ein freiwilliger Prozess, damit die Bevölkerung gehört und auf sie eingegangen wird“.

Gegner wollen neues Gutachten vorlegen

Im Mühlviertel gibt es heftige Proteste gegen die vermutlich überwiegend als Freileitung geplante Trasse. Dass dort ein Erdkabel mehr als dreimal so viel kostet, wie Experten behaupten, glauben die Freileitungsgegner nicht. Einer von ihnen ist Dominik Revertera, der zum Beispiel davon spricht, dass die Netzbetreiber nicht einrechnen würden, „was an Erlös entgeht, wenn so ein Projekt zehn oder zwanzig Jahre lang nicht realisiert werden kann“.

Die Mühlviertler Freileitungsgegner wollen in den nächsten Wochen ein Gutachten vorlegen, das zeigen soll, dass die Mehrkosten eines Erdkabels „im ganz geringen Bereich“ liegen würden.