Lkw in Wohnzimmer geschleudert

In Munderfing (Bezirk Braunau) hat ein Ehepaar offenbar viele Schutzengel gehabt. Es saß gerade beim Kaffeetrinken im Wohnzimmer, als ein Lkw in diesen Raum krachte. Der Lkw war auf einem Bahnübergang mit einem Zug zusammengestoßen.

Mit 80 km/h näherte sich der Güterzug mit 17 leeren Waggons der Ortschaft Achenlohe. Das dürfte der 27-jährige Lkw-Lenker übersehen haben. Wie die Polizei bereits mit Hilfe des Fahrtenschreibers herausfand, hielt er seinen Lkw, beladen mit einem 23 Tonnen schweren Bagger, vor dem unbeschrankten Bahnübergang nicht an, so Thomas Hasenleitner vom Posten Friedburg/Lengau gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen missachtete der Lkw-Lenker die Stopp-Tafel und hielt nicht vor dem Bahnübergang an.“

Lkw von Zug in Haus geschleudert

APA/Manfred Fesl

Lokführer flüchtete in Maschinenraum

Der Lokführer leitete zwar noch eine Notbremsung ein, flüchtete dann aber in den Maschinenraum, weil ein Zusammenstoß unausweichlich war. Der Lkw wurde vom Anhänger gerissen und auf die gegenüberliegende Seite über den Bahnsteig in das Bahnwärterhaus geschleudert. Zuerst durchbrach er den Warteraum und schlug dann auch in dem Wohnzimmer eines Ehepaars ein, so Hasenleitner: „Die Außenwand dieses Wohnzimmers wurde vom Lkw eingedrückt, das Ehepaar blieb jedoch wie durch ein Wunder unverletzt.“

Lkw von Zug in Haus geschleudert

APA/Manfred Fesl

Haus muss vermutlich abgerissen werden

Der 83-Jährige und seine 79-jährige Frau hatten gerade Kaffee getrunken. Entsprechend groß war der Schock bei dem Paar: Immerhin wohnt es schon seit 61 Jahren in dem Haus, das jetzt vermutlich abgerissen werden muss.

Lkw von Zug in Haus geschleudert

ÖAMTC/Christian Leitner

Lkw-Lenker schwer verletzt

Der Lkw-Lenker erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen und wurde mit dem Notarzthubschrauber in das Unfallkrankenhaus Salzburg gebracht. Der 28-jährige Lokführer wurde leicht verletzt. Der Sachschaden ist enorm, nicht nur das Haus ist zerstört, auch der Lkw wurde stark beschädigt, und laut den ÖBB wurden die Lok und elf der 17 Zugswaggons beschädigt.