Karfreitags-Lösung „extrem schwach“

Der evangelische Superintendent Gerold Lehner kritisiert die Karfreitags-Regel, wonach der Feiertag durch das Recht auf einen Urlaubstag ersetzt werden soll, als „extrem schwach“. Es gebe viel Ärger und Unverständnis.

Er halte die Lösung für „extrem schwach, weil man damit völlig desavouiert, was ein Feiertag ist und was er für eine Gruppe darstellt“, so der Superintendent der Diözese Oberösterreich Gerold Lehner im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker.

Man individualisiere ein Problem und ziehe sich so aus dem Konflikt scheinbar zurück, weil man es in den individuellen Entscheidungsbereich jedes Einzelnen hineinverlagere. „Was das für die Identität einer Gruppe bedeutet, das interessiert den Gesetzgeber nicht. Das finde ich schwach“, so Lehner.

Unverständnis, Ärger und der erste Austritt

Die Reaktionen seien von Unverständnis und „ganz viel Ärger“ geprägt, so Lehner. Das habe sich beispielsweise am Dienstagabend bei einer Sitzung in einer Pfarrgemeinde gezeigt, bei der er dabei gewesen sei. Und er habe am Mittwoch bereits die erste Austrittsmeldung auf dem Tisch liegen gehabt. Damit habe er zwar nicht gerechnet, er könne sich aber vorstellen, dass weitere folgen.

„Umgekehrte Diskriminierung“

„Es ist eine Lösung, die zwar auf den ersten Blick vielleicht charmant erscheint, die aber letzten Endes eine umgekehrte Diskriminierung ist“, so Lehner. Er könne sich vorstellen, dass es Klagen gegen die neue Regelung geben werde.

Die Äußerung von Regierungskoordinator Minister Gernot Blümel (ÖVP), wonach niemandem etwas weggenommen werde, wolle er nicht kommentieren, so Lehner.

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