Felssturz: Elfjährige auf dem Weg der Besserung
Der Fels rollte gegen 14.00 Uhr die Wand hinab und zerlegte sich in zahlreiche kleinere Steine. In diesem Moment fuhr das Auto der deutschen Familie vorbei und wurde auf der rechten Seite des Dachs von einem der Steine getroffen. Dort saß das elfjährige Mädchen, das schwer verletzt ins Landeskrankenhaus Salzburg gebracht wurde. Mehr dazu in: „B145: Pkw bei Felssturz getroffen“ (ooe.ORF.at)
Nicht in Lebensgefahr
Die Elfjährige ist nicht in Lebensgefahr, sie wird auf der Kinderabteilung behandelt und liegt bereits auf der Normalstation, heißt es seitens des Spitals. Der 44-jährige Vater und seine Ehefrau kamen mit dem Schrecken davon.
Am Unglücksort laufen derzeit weitere Felsräumarbeiten entlang der B145. Neun Mitarbeiter der Straßenmeisterei Bad Ischl sind in dem steilen Felsgelände unterwegs, um noch loses Gestein zu beseitigen. Derzeit bestehe keine Gefahr, dass sich weiteres Gestein löst und auf die Salzkammergut Straße stürzt, sagt Alfred Schilcher von der Straßenmeisterei Bad Ischl. „Vorhersehbar war der Felssturz an dieser Stelle nicht. In der Periode des Frost-Taus kann es aber immer wieder dazu kommen“, so Schilcher. Ein Geologe werde nun entscheiden, welche Sicherungsmaßnahmen notwendig sind.
Die Aufräumarbeiten wirken sich auch auf den Verkehr aus: In Ebensee bei Kösslbach wird der Verkehr wechselweise bis zu zehn Minuten lang angehalten.
2019 besonders gefährlich
Dass gestern bei dem Felssturz nicht mehr passiert ist, ist angesichts der Größe des Felsblocks, der sich beim Absturz in zahlreiche kleinere Blöcke zerlegte, ein glücklicher Umstand, sagt der Geologe des Landes Oberösterreich, Johannes Weichselbaumer, der am Sonntag die Unglücksstelle untersucht hatte. Die Ursache liegt für Johannes Weichselbaumer auf der Hand: „Der Temperaturumschwung. Der rasche Wechsel des langen, anhaltenden Frosts, zu warmen Wetter, lockerte das Gestein.“ Die Gefahr für Felssturz sei heuer besonders groß, sagt der Landesgeologe. Der lange Frost und das jähe Auftauen würde das Risiko maximieren, vor allem im Trauntal.
Zweiter Felssturz
Es war der zweite Felssturz im Salzkammergut innerhalb kurzer Zeit. Vor zwei Wochen hatte sich in einer Felswand in Traunkirchen im Ortsbereich Siegesbach ein vier Kubikmeter großer und 10 Tonnen schwerer Felsbrocken gelöst und war auf einem Bahnviadukt direkt über der Bundesstraße stecken geblieben. Mehr dazu in: „Weiter Gefahr auf B145 wegen Steinschlags“