Öffi-Fahrgäste sollen Kosten für Sicherheit tragen
„Nachtschwärmer“ nennen Einheimische die Nachtbuslinie 563, die seit 13 Jahren zwischen Schwanenstadt und St. Georgen im Attergau fährt. Vor allem für Jugendliche ist das eine kostengünstige Gelegenheit an Wochenenden und zu Feiertagen Ausgehlokale zu erreichen. Der Service kostet laut OÖVV jedes Jahr 126.000 Euro, weil aber die meisten der jugendlichen Fahrgäste ein Netzticket besitzen und daher gratis fahren, kommen nur 15.000 Euro wieder herein.
„Mit Jugendlichen überfordert“
Seit Dezember 2018 kämen noch weitere Kosten dazu. Denn gerade im letzten Jahr aber kam es immer wieder zu Fahrtunterbrechungen und sogar kompletten Fahrtausfällen, weil vorwiegend betrunkene Jugendliche randaliert hatten, so Klaus Wimmer vom OÖVV. Busfahrer mussten immer wieder die Polizei verständigen, weil sie mit den Betrunkenen überfordert waren. Seit zweieinhalb Monaten begleiten laut OÖVV Sicherheitskräfte die Busfahrten – Kostenpunkt 6.500 Euro pro Monat. Im März werde dieser Sicherheitsdienst probeweise wieder ausgesetzt. Komme es dann erneut zu Ausschreitungen, sollen die Securities wieder eingesetzt werden.
Drei Euro pro Fahrt
Der OÖVV werde dann aber die Kosten an die Fahrgäste des „Nachtschwärmers“ weiter verrechnen. „Wenn aufgrund des Verhaltens von betrunkenen, jungen Fahrgästen höhere Kosten für den Fahrbetrieb dieser öffentlichen Verkehrsverbindung notwendig sind, dann müssen in Zukunft die Jugendlichen selbst durch einen entsprechenden Fahrpreis dafür aufkommen“, so Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner. Laut Verkehrsverbund geht man derzeit von einem Fahrpreis von drei Euro aus. Eine entsprechende Information werde in Schulen und Vereinen erfolgen.
Nicht nur im Bezirk Vöcklabruck sind Beschädigungen in den öffentlichen Linien ein Thema. Auch bei der Linzer Lokalbahn (LiLo) und auf dem Hauptbahnhof müssen Sicherheitskräfte immer wieder einschreiten. Erst am Dienstag einigte sich die Politik bei einem Sicherheitsgipfel auf Maßnahmen, die das Sicherheitsgefühl in öffentlichen Verkehrsmitteln erhöhen sollen. Mehr dazu in Mehr Sicherheitsmaßnahmen für Öffis (ooe.ORF.at)