Kleine Bühne, großes Kino

Die wohl bekannteste Irrenhausgeschichte findet ihren Weg ins Mühlviertel. Die Theatergruppe Kefermarkt präsentiert ab Freitag den Kinoklassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“. Und hat sich damit selbst eine neue Herausforderung gesetzt.

Mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) ist Regisseur Milos Forman 1975 eine feinfühlige Inszenierung gelungen: Bisherige Klischees über psychische Erkrankungen werden in dem Film aufgearbeitet und in Frage gestellt. Jack Nicholson als Randall Patrick McMurphy wird in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert, um so einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Doch er hat nicht mit Patienten zu kämpfen, sondern mit der herrischen Schwester Mildred Ratched. McMurphy lehnt sich gegen ihr System auf und hilft den Patienten zu mehr Lebensfreude.

Der verfilmte Roman zählt heute noch zu den größten Erfolgen der US-amerikanischen Filmgeschichte - eben weil er sich schwer in eine Schublade bzw. in ein Genre stecken lässt. Die Grenzen zwischen Komödie und Tragödie verschwimmen. Genau das ist auch der Reiz für die Laienschauspieler der Theatergruppe Kefermarkt. Und die Herausforderung für die 13-köpfige Gruppe, die bisher ausschließlich Komödien spielte.

Einer flog über das Kuckucksnest

Theatergruppe Kefermarkt

Martin Tröbinger wurde eigens als externer Regisseur ins Boot geholt, weil er schon vor zehn Jahren das Stück erstmals in Pettenbach aufgeführt hatte - schon damals ein „Renner“. Auch jetzt zweifelt Tröbinger nicht an dem Erfolg des Stücks, auch wenn man es nicht mit dem Film vergleichen dürfe.

Während der Film vor allem von Jack Nicholsons schauspielerischen Leistung getragen wird, sind im Theaterstück alle 13 Schauspieler fast durchgehend auf der Bühne. „Natürlich ist Jack Nicholoson ein Wahnsinn - man darf sich aber nicht mit ihm vergleichen“, sagt Roland Pötscher, der die Hauptrolle übernommen hat. Damit das Wagnis Tragikkomödie gelingt, proben die Laien seit November intensiv. Im Rittersaal des Theater Kefermarkts ist das berührende und von Klischees befreite Stück ab Freitag zu sehen.

Spannende Falle in Kremsmünster

Den mutigen Spagat zwischen zwei Genres wagen auch die Amateurschauspieler in Kremsmünster. Sie setzen dabei auf einen Klassiker der Krimi-Literatur: Das Theater am Tötenhengst führt seit Anfang Februar Agatha Christie Stück „Die Mausefalle“ auf. Es wird seit 1952 täglich im Londoner West End aufgeführt und ist damit das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theaterstück der Welt.

Trailer „Die Mausefalle“

Inszeniert wird das charmant-altmodische Stück von Regisseur Joachim Ackerl, der das Publikum in die 1950er Jahre entführt. Christian Rensch gibt sein Tötenhengst-Debüt als Detektiv auf Mördersuche in der nach einem Wintereinbruch von der Außenwelt abgeschnittenen Pension. Der gelungene Krimi-Abstecher des Dilettanten Theaterverein Kremsmünster ist noch bis Mitte März zu sehen.

Beziehungskömodie im Mühlviertler

Eine weitere Laien-Bühne des Mühlviertels setzt auf eine bewährte Komödie: Die Beziehungs-Komödie „Ist die Katze aus dem Haus“ wird ab Samstag, 16. Februar, auf der Grenzlandbühne präsentiert.

"Ist die Katze aus dem Haus" Leopoldschlag

Grenzlandbühne Leopoldschlag

George weigert sich, nach 25 Jahren Ehe mit seiner Frau Mildred eine zweite Hochzeitsreise nach Frankreich zu machen. In dieser angespannten Situation erwarten beide Mildreds Schwester Bonny und ihren Schwager Humphrey zum Tee. Die Geschichte spitzt sich im rasanten Tempo zu, verliert dabei aber nicht an Komik.

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