Kunsthändler plant Privatmuseum in Ottensheim

Der Wiener Kunsthändler Josef Schütz, ein gebürtiger Oberösterreicher, plant in Ottensheim (Bez.Urfahr-Umgebung) ein Privatmuseum. Derzeit ist Schütz vor allem in China aktiv.

Der gebürtige Oberösterreicher Josef Schütz hat große Pläne. Er möchte für seine private Kunstsammlung ein Museum bauen und könnte sich vorstellen, das alte Amtshaus der Gemeinde Ottensheim dafür zu kaufen und zu adaptieren. Das Gebäude stammt aus dem 15.Jahrhundert und wurde bis vor einigen Jahren als Gemeindeamt genutzt, heute befinden sich darin ein Jugendzentrum und verschiedene Vereine.

altes Amtshaus Ottensheim

Marktgemeinde Ottensheim

Das Gebäude, als es noch als Rathaus genutzt wurde

In Ottensheim zeigt man sich grundsätzlich gesprächsbereit. Bei den politischen Parteien ist man aber noch unterschiedlicher Meinung, ob das Gebäude überhaupt verkauft werden und wie die weitere Nutzung geregelt werden soll. Es besteht auf jeden Fall Sanierungsbedarf und Investitionen zwischen 500.000 Euro und 700.000 Euro wären mindestens nötig, um es wieder dauerhaft nutzbar zu machen.

Guter Standort durch Donau und Linznähe

Für Schütz, der im benachbarten Walding geboren wurde und der vor seiner Karriere als Kunsthändler in der Baubranche tätig war, wäre Ottensheim ein guter Standort und das Museum sein Lebenswerk. Die Nähe zu Linz und die Lage an der Donau sollen mindestens 20.000 Besucher im Jahr für sein Museum anlocken. Dort möchte er nicht nur seine eigene, über 600 Werke umfassende Kunstsammlung zeigen, sondern auch Raum für Wechselausstellungen und ein Artist in Residence-Programm schaffen. Das Museum mit dem Arbeitstitel: „Schütz Art Museum“, möchte er bis 2021 in die Tat umsetzen.

In China mit Ausstellungen erfolgreich

Der Kunsthändler, der in Wien zwei Galerien betreibt, ist derzeit vor allem in China aktiv. Aktuell arbeitet er an einer Ausstellung, die am 27. Februar im Chongqing Art Museum eröffnet wird. Das Event in der chinesischen 30-Millionen-Stadt hat einen zweifachen Österreich-Bezug: Organisator Josef Schütz und den Banker Herbert Stepic, aus dessen Sammlung die afrikanischen Exponate stammen, die gezeigt werden. Zu den Olympischen Winterspielen, die 2022 in Peking ausgetragen werden, bereitet Josef Schütz eine Ausstellung zu Alfons Walde vor.

Seinen Einstieg in das chinesische Ausstellungswesen feierte Schütz erst 2011. Eine Ausstellung des Wiener Künstlers Willy Eisenschitz (1889-1974) im Pekinger Nationalmuseum erreichte innerhalb von kaum zwei Wochen 120.000 Besucher. Seither war Schütz rund 40 Mal in China und kommt aus dem Staunen und Organisieren nicht mehr heraus. Seine Schau „Werner Berg. From Expressionism to Pop-Art“ präsentierte den Kärntner Künstler erstmals in Peking und Schanghai, seine Ausstellung „Austrian Art 1860-1960“, die 2015/16 von Peking aus durch mehrere chinesische Museen wanderte, wurde mit einem chinesischen Museumspreis ausgezeichnet. Diese Erfolge führten dazu, dass die Unterzeichnung der Verträge mit Chongqing hochoffiziell im April anlässlich des österreichischen Staatsbesuches in Peking erfolgte.