Kirchenkritik an Karfreitags-Entscheidung

Der Europäische Gerichtshof hat die österreichische Regelung für den Karfreitag gekippt. Oberösterreichs Superintendent Gerold Lehner hat keine besondere Freude mit der EuGH-Entscheidung.

Derzeit ist es so, dass an diesem Tag nur Evangelische Christen ein Feiertagsgeld bekommen, wenn sie arbeiten müssen. Der EuGH wertet dies als Diskriminierung. Jetzt könnte ein Arbeitgeber dazu verpflichtet werden, allen Beschäftigten - unabhängig von ihrer Religion - am Karfreitag ein Feiertagsentgelt zu zahlen. Wie der Gesetzgeber in Österreich jetzt handelt, also ob der Karfreitag jetzt für alle zu einem Feiertag wird, bleibt abzuwarten.

„Das Eine ist nur mit dem Anderen zu haben“

Superintendent Gerold Lehner, hat jedenfalls keine besondere Freude mit der EuGH-Entscheidung, wie er gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: „Grundsätzlich bedauere ich es, dass solche Klagen überhaupt zustande kommen und dass sich der EuGH mit so etwas beschäftigt, und dann auch noch unter dem Tatbestand der Diskriminierung. Für uns ist es so, dass der Karfreitag zu Ostern dazugehört. Das Eine ist nur mit dem Anderen zu haben, Tod und Auferstehung gehören zusammen, deswegen hat es diese zentrale Bedeutung.“

„Das lässt Unbehagen zurück“

Trotzdem hinterlasse dies ein gewisses Unbehagen, dass solche Fragen auf dieser Ebene abgehandelt würden, so Lehner, und dass nur, weil ein Einzelner aus finanziellen Gründen eine für eine große Gruppe wichtige Tradition kippen könne: „Man möge mir verzeihen, aber das lässt Unbehagen zurück“, so Lehner.