Kepler-Uni-Klinikum: keine groben Mängel

Keine gravierenden Mängel hat die Überprüfung des Kepler-Uni-Klinikums (KUK) durch die sanitäre Aufsicht des Linzer Magistrats ergeben. Zur Überprüfung war es nach Beschwerden über Personalmangel und Überlastung gekommen.

Kurz vor Weihnachten wurde die sanitäre Aufsicht des Magistrats Linz eingeschaltet, dass es für eine optimale Versorgung zu wenig Personal gebe und es so immer wieder zu Überlastungen komme, ganz besonders bei den Hebammen - von „Beinahe-Zwischenfälle“ war sogar die Rede. Die Vorwürfe wurden überprüft und seien vom Tisch, so Matthias Stöger von der Abteilung Gesundheit des Landes OÖ.

Kepler Uni-Klinikum (KUK), Linz, Säuglingsstation

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Säuglingsstation

„Keine gravierenden Mängel“

Und es sei dabei durchaus Positives herausgekommen, so etwa KUK-Betriebsrat Branko Novakovic. Denn nach seinem Gefühl habe es noch niemals zuvor so viele Besprechungen wie seither gegeben und vor allem wären die entsprechenden Personen wirklich ins Agieren gekommen. Am Donnerstag wurde das Ergebnis präsentiert: es gebe keine gravierenden Mängel im Sinne des Krankenanstalten-Gesetzes lautete das Fazit.

Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zeigt das Ergebnis, dass das Kepler-Uni-Klinikum auch in jenen Abteilungen, in denen es Beinahe-Zwischenfälle gegeben habe, funktioniere - auch für die Patienten. Und auf dem Papier stehe auch genügend Personal zur Verfügung, so Luger.

Nicht alles mit Geld zu lösen

Natürlich müsse immer wieder nachjustiert werden, so die kaufmännische Direktorin des KUK Elgin Drda: „Wir kennen sehr gut die neuralgischen Punkte unseres Hauses, auch deswegen, weil wir in sehr intensiven Gesprächen mit unseren Mitarbeitern sind“. KUK-Aufsichtsratsvorsitzende und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) sagte, dass eine lückenlose Aufklärung und das Gespräch wichtig seien. Man könne aber nicht alle Probleme auf einen Schlag und auch nicht alle Probleme mit Geld lösen, so die Gesundheits-Landesrätin.

Trotzdem gehe es in einem der nächsten Schritte ums Geld - Hebammen sollen mehr verdienen. Außerdem wurden drei zusätzliche Posten im Pflegebereich zugesagt. Denn der Arbeitsalltag werde durch technische Neuerungen immer komplexer. Die medizinische Weiterentwicklung, die so positiv für die Patientinnen und Patienten sei, mache die Arbeit für die Mitarbeiter auch intensiver. Jeder Mitarbeiter müsse sich ständig auf dem Laufenden halten und mit Neuerungen auseinandersetzen, so Haberlander. Und auch durch die Lehrtätigkeit an der medizinischen Fakultät sei eine Zusatzbelastung entstanden.

Weitere Gespräche und Untersuchungen zugesagt

Für den Betriebsrat waren die Zusagen ein erster wichtiger Schritt. Zugesichert wurden weitere Gespräche und eine Untersuchung durch eine Expertenkommission im Auftrag des Linzer Bürgermeisters, um auch die Arbeitsbelastung in der Uniklinik zu hinterfragen.