Lawinensituation bleibt angespannt

Täglich beurteilen die Lawinenwarnkommissionen in den oberösterreichischen Gemeinden die aktuelle Situation. Im Salzkammergut bleibt die Lage weiterhin angespannt.

Mittlerweile sind bereits einige kleinere Lawinen im Salzkammergut abgegangen, etwa in Gosau, in Ebensee oder auch in Bad Ischl. Ein wenig außerhalb der Kaiserstadt ist etwa eine gesperrte Straße zur Rettenbachalm verschüttet worden. Das größte Problem seien laut dem Leiter der Ischler Lawinenwarnkommission Adam Sifkovits die Gleitschneelawinen unter 1.600 Meter Seehöhe, die aufgrund der Witterung und Feuchte exponierte Straßen und Wege erreichen könnten.

Schnee wird durch Regen immer schwerer

Denn die Kombination aus Regen und ein wenig milderen Temperaturen nachts machen die Gefahr aus, sagte Herbert Wolf aus der Ischler Lawinenwarnkommission: „Das ist die Problematik, die wir in den letzten Tagen und auch am Montag hatten. Die Schneedecke ist durch den Regen so schwer geworden, dass sie sich durch das Eigengewicht spontan lösen kann.“

Viele Straßen weiterhin gesperrt

Daher bleiben viele Straßen weiterhin gesperrt, so Adam Sifkovits: „Wir versuchen, die Gefährdungspotenziale frühzeitig zu erkennen. Sollte auch nur ein leiser Verdacht einer Gefährdung gegeben sein, geben wir unsere Empfehlungen diesbezüglich ab.“ Auch in Ebensee sind Lawinen auf gesperrte Straßen abgegangen, in Gosau haben Lawinendämme den Schneemassen Stand gehalten. Mit einer Entspannung der Lage wird frühestens am Mittwoch gerechnet.

Am Montag hieß es für die Feuerwehren wieder Dächer freischaufeln oder auch Straßen und Stromleitungen von umgestürzten Bäumen befreien. Die Morgenstunden wurden schon genützt, um die Straßen von den Schäden freizuräumen. Montagfrüh konnte die B126 wieder für den Verkehr geöffnet werden. Trotzdem waren weiter zahlreiche Straßen gesperrt: Mehr dazu in: „Straßensperren in Oberösterreich“ (ooe.ORF.at)

Geschlossene Schulen

In der neuen Woche blieben am Montag 23 Schulen zu. Vor allem Volksschüler konnten wegen dem winterlichen Wetter zuhause bleiben:

Kirchdorf an der Krems: Volksschulen Rosenau, Windischgarsten, Spital am Phyrn, Hinterstoder, St. Pankraz und Oberhofen am Irrsee konnten zuhause bleiben. Gmunden: Volkschule und NMS Gosau. Freistadt: VS Mönchdorf. Vöcklabruck: VS Oberhofen a. Irrsee. Grieskirchen VS und NMS Natternbach, Schärding: Kopfing, St. Ägidi, Esternberg, Vichtenstein, Engelhartszell und St. Roman

Die Volksschulen und die Neuen Mittelschulen in Windischgarsten und Gosau sollen bis Mittwoch geschlossen bleiben, bei den Schulen im Bezirk Schärding ist fraglich, ob am Dienstag Unterricht stattfinden wird.

Mit Zug und Schiff erreichbar

Wetter:
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Von der Außenwelt abgeschnitten sind weiterhin Hallstatt und Obertraun. Der Koppenpass ist seit Tagen gesperrt, seit dem Abend auch die Hallstätter Straße. Die Lawinengefahr sei zu groß, so der Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz. Diese beiden Gemeinden im inneren Salzkammergut sind jetzt nur mehr mit dem Schiff und dem Zug erreichbar. Auch die Straße zwischen den beiden Salzkammergut-Gemeinden (L547) wurde in der Früh wegen Lawinengefahr gesperrt

In mehreren Skigebieten standen am Montag die Lifte still. Die Lifte in Hinterstoder waren weitgehend geöffnet. Auf der Wurzeralm war zwar Betrieb, aber etliche Lifte blieben gesperrt. Am Krippenstein hingegen standen alle Anlagen und die Abfahrten waren nicht geöffnet. Im Skigebiet Dachstein-West war nur ein Teil der Lifte aktiv.

In den Mühlviertler Skigebieten Hochficht und Sternstein, wo in der Vorwoche ungestörter Skibetrieb geherrscht hatte, scheiterte das Skifahren am Montag ebenfalls an den Zufahrtsstraßen: Nachdem diese gesperrt worden waren, standen auch die Lifte still.

Auch Gosau war nach wie vor nicht über Bad Goisern erreichbar, die Pass Gschütt Straße war zwischen Gosaumühle und Gosau gesperrt. In Hallstatt und Gosau trafen die Lawinenwarnkommissionen Montagmittag zusammen, um die Lage neu zu bewerten.

Aufnahme aus einem Helikopter der Firma HubschraubAIR, der im Gebiet Kasberg unterwegs war:

Unterstützung von Bundesheer und in Bayern

Bei der Feuerwehr und beim Bundesheer hat man sich jedenfalls auf den Montag vorbereitet: Seitens des Landesfeuerkommandos hieß es, dass wieder Feuerwehren aus unterschiedlichen Gebieten nach Rosenau am Hengstpass und Gosau für die Hilfseinsätze fahren werden. Das Bundesheer stockte seine Mannschaft in Ebensee um rund 70 Mann auf, um dort weitere Dächer schneefrei zu schaufeln. So auch in Spital am Pyhrn.

Die Gemeinde Edlbach wurde mit einem Radlader zur Schneeentsorgung unterstützt und auf der Wurzeralm wurde ein Jugendheim freigeschaufelt, hieß es beim Militärkommando Oberösterreich. Feuerwehren aus Schärding haben am Wochenende auch im bayrischen Traustein ausgeholfen.

Steiermark und Salzburg betroffen

Besonders heftig betroffen vom Schneechaos waren jedoch wieder Salzburg und die Steiermark. Dort wurden insgesamt rund 7.500 Menschen eingeschlossen. Mehr zu der Lage in Österreich: news.ORF.at

Eine gute Nachricht: Am Dienstag lassen die Schneefälle nach und zumindest bis Ende der Woche sollte nicht mehr viel Neuschnee dazukommen. Mehr dazu: wetter.ORF.at

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