Politik will Konsequenzen für Feuerwerke

Ein Toter in Eberschwang, mehrere Schwerverletzte und auch mehrere Brände durch verirrte Feuerwerkskörper – die Silvesterknallerei hat in Oberösterreich eine verheerende Bilanz hinterlassen. Die Politik denkt daher über Konsequenzen nach.

Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) ist zwar prinzipiell gegen Anlassgesetzgebung. Die Ereignisse rund um Silvester würden aber eine schärfere Regelung rechtfertigen, sagte er am Mittwoch Früh im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker. „Es scheint so zu sein, dass wir wirklich ein massives Problem bekommen – dass jugendliche Unvernunft und Alkohol da auch eine Rolle mitspielen.“

Tödliche Kugelbombe

Ein 17-jähriger Bursch hatte zu Silvester einige Feuerwerkskörper, vermutlich der handelsüblichen Kategorie F2, aus einer selbst gebauten Metallvorrichtung abgeschossen. Als er den größten Sprengkörper, laut Polizei vermutlich der Kategorie F3 mit einem Durchmesser von rund 15 Zentimetern, abschießen wollte, kam es zu dem Unfall - der Jugendliche wurde tödlich verletzt. Mehr in Bursch durch Kugelbombe getötet (ooe.ORF.at)

Expertenrunde nach Weihnachtsferien

Nach den Weihnachtsferien sollen bereits Beratungen mit Experten stattfinden, „wie wir das in Gesetzesform gießen und umsetzen können“. Die Umsetzung sei allerdings nicht einfach, weil sowohl Landes- als auch Bundesgesetze betroffen seien, so Podgorschek. Er könne sich vorstellen, dass nur noch speziell geschulte Personen Feuerwerke abschießen dürfen.

Das Hauptproblem dabei werde aber die Kontrolle sein, „denn in erster Linie passiert etwas mit illegalen und verbotenen Feuerwerkskörpern“. Auf die Frage, dass es für Feuerwerke ja schon ein Gesetz gebe, wonach diese vom Bürgermeister genehmigt werden müssen, sagte Podgorschek: „Und keiner hält sich dran, das ist das Hauptproblem.“ Man werde sich ein praxistaugliches Gesetz überlegen müssen, damit es nicht nur ein Gesetz auf dem Papier bleibe, so Podgorschek. Übrigens: Auch in Deutschland denkt die Politik inzwischen über eine derartige strenge Reglementierung für das Abschießen von Feuerwerksraketen nach.

„Sicherheit hat oberste Priorität“

Auch die ÖVP meldete sich am Mittwoch zu Wort: "Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Daher begrüßen wir die geplante Einberufung einer Expertenrunde. Insbesondere gilt es die illegale Einfuhr von Feuerwerkskörpern aus dem Ausland mit allen Mitteln zu bekämpfen“, gab ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer bekannt.

Pyrotechnikhandel „skeptisch“

Im Pyrotechnikhandel sieht man an ganz anderer Stelle Handlungsbedarf und zeigt sich gegenüber strengeren Vorschriften skeptisch. Der Sprecher des Pyrotechnikhandels in der Wirtschaftskammer, Dieter Wurzer, sagte am Mittwoch gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass man illegale Feuerwerke, die aus dem Ausland importiert werden, verbieten müsste.

Dieter Wurzer im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker