Vorwürfe gegen Krankenhaus Kirchdorf

Ein Unternehmer aus Linz erhebt Vorwürfe gegen das Landeskrankenhaus Kirchdorf. Er sei trotz akuter Rückenschmerzen nach kurzer Behandlung nach Hause geschickt worden und wirft dem Spital unterlassene Hilfeleistung vor.

Der Mann musste aufgrund einer Norovirus-Infektion seine REHA wegen Rückenproblemen in Bad Schallerbach abbrechen, so der Unternehmer im Gespräch mit dem ORF OÖ. Zuhause, an seinem Zweitwohnsitz in Kirchdorf, seien die Rückenschmerzen aber unerträglich geworden. „Der REHA-Arzt, den ich dann kontaktiert habe, hat sofort gesagt ‚das gehört medizinisch angeschaut‘.“

Patient: Arzt sah keine Dringlichkeit

Er wurde von der Rettung ins Landeskrankenhaus Kirchdorf gebracht – und das Spital über die Norovirus-Infektion informiert. Wegen der hochansteckenden Erkrankung, fand die ambulante Untersuchung in einem Rettungswagen statt. „Der Arzt hat geschaut ob ich noch auf Fersen und Zehenspitzen stehen kann – und dann hat er gesagt (nachdem der Patient das konnte, Anm.d.Red.) ‚dann ist es eh nicht so dringend‘.“

Laut Krankenhaus sei alles rechtens gelaufen, man habe kein Fehlverhalten feststellen können. Vinzenz Auersperg, der Primar der Orthopädie sagte mit Hinweis darauf, dass er vom Patienten keine Freigabe habe, über Details zu sprechen, im Interview mit ORF-Redakteur Roland Huber: „Der Kollege, der ihn angeschaut hat, hat spontan entschieden, dass man diesen offensichtlich infektiösen Patienten nicht sofort ins Haus hereinholt – sondern dass man in diesem Rettungswagen versucht, herauszufinden ob jetzt die Indikation zu einer stationären Aufnahme gegeben ist oder ob man den Patienten auch ambulant weiterbehandelt werden kann".

„Schutz der anderen Patienten“

Die Untersuchung im Rettungswagen sei zum Schutz der der anderen Patienten "und in dem Sinn, glaube ich, hat er gut und an und für sich richtig gehandelt“. Der Kollege habe keine anderen Defizite gefunden und hielt fest, dass aus seiner Sicht der Patient eine Schmerztherapie machen sollte, so Auersperg.

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz diagnostizierten die Ärzte letztlich einen Bandscheibenvorfall – „der vielleicht sogar operiert werden muss“, so der Linzer, der derzeit im Spital liegt.