Ex-FACC-Manager vor Gericht

Der Prozess um den Millionenbetrug beim Flugzeugteilehersteller FACC am Landesgericht Ried ist am Montag auf April vertagt worden. Zwei frühere Vorstandsmitglieder werden von FACC auf zehn Millionen Euro geklagt.

Die in Ried begonnene Verhandlung um die Klage der GmbH wird nun an fünf Tagen im April und weiteren Tagen im Mai fortgesetzt. Kläger und Beklagter haben zusammen rund 40 Zeugen beantragt. Darunter befinden sich derzeitige und frühere Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates sowie Mitarbeiter der FACC.

Zeugen aus mehreren Staaten geladen

Nicht alle sind in Oberösterreich wohnhaft. Deshalb lädt das Gericht Personen auch aus London, Frankfurt, Wien, den USA und China - Mehrheitseigentümer der FACC ist ein staatliches chinesisches Unternehmen. Zu ihrer Befragung werden teilweise Dolmetscher für Mandarin und Englisch erforderlich sein.

Betrugsfall Angang 2016 aufgedeckt

Der Betrugsfall wurde Anfang 2016 bekannt. Betrüger gaben sich als Firmenchefs aus und veranlassten die Überweisung von 54 Millionen Euro. Eine Mitarbeiterin überwies die Summe tatsächlich an mehrere ausländische Empfänger. Erst musste die Finanzchefin, dann der damalige Firmenchef gehen.

„Einrichtung eines Kontrollsystems verabsäumt“

Das Unternehmen wirft ihnen vor, sie hätten in ihren Funktionen die Einrichtung eines angemessenen internen Kontrollsystems verabsäumt und die Pflicht zur kollegialen Zusammenarbeit und Überwachung verletzt, heißt es vom Landesgericht Ried.

Beklagte bestreiten schuldhaftes Verhalten

Die Beklagten bestreiten hingegen ein schuldhaftes Verhalten und haben laut Gericht auch die „Unschlüssigkeit“ des Klagebegehrens eingewendet. Am Montag findet am Landesgericht Ried die zweite Verhandlung in der zivilrechtlichen Angelegenheit statt.

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