Cowboys und Filmschönheiten in Grieskirchen

Wer auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk mit einer ganz persönlichen Note ist, wird vielleicht derzeit in den Kunstgalerien fündig - zum Beispiel in der Galerie Schloss Parz oder im MUFUKU in Weibern.

In der Galerie Schloss Parz bei Grieskirchen treffen sich Cowboys, Indianer und Heilige. Auch Löwen tauchen in den Arbeiten des Biennale- und Documenta-Teilnehmers Siegfried Anzinger auf. Für Kurator Florian Steininger ist der Löwe ein besonderes Motiv: „Die Tierdarstellungen nehmen einen wichtigen Stellenwert im Werk Anzingers ein. Er bezieht sich hier immer stark auf die Kunstgeschichte: Der Löwe ist verankert bei Rembrandt, da gibt es eine wunderbare Radierung des Hieronymus mit dem Attribut des Löwens - und das taucht immer wieder auf."

Malerei - nahe am Comic

Siegfried Anzinger gehört zu den ganz Großen der Österreichischen Kunstszene. Geboren 1953 in Weyer lebt und arbeitet Anzinger seit vielen Jahren in Deutschland. Seine Malerei bewegt sich nahe am Comic. Die Motive werden mit Leimfarben auf Leinwand gemalt. Diese Farben wirken weich, samtig und zurückhaltend.

Bilder der Schöpfungsgeschichte und erotische Darstellungen sowie Frauen in vielen Facetten begeistern den Künstler: „Sex sells hat es früher geheißen, heute lässt man besser die Finger davon, aber nach wie vor machen erotische Themen Spaß. Für mich gibt es nichts Schöneres als Frauen“, so Anzinger. Seine Motive haben mitunter groteske Züge. Auf den Bildern darf Lustiges und wie Anzinger formuliert „Quatsch“ vorkommen: „Ich arbeitet ohnehin in einer sehr traditionellen Maltechnik, da muss man das Althergebrachte immer wieder einmal mit Leichtigkeit auffrischen.“

Im Kabinett der Galerie Schloss Parz sind abstrakte Lithographien der Linzerin Gertraude Steinlechner ausgestellt, auf denen Spuren der Natur zu erahnen sind.

Markus Lehner im MUFUKU in Weibern

Wir bleiben im Bezirk Grieskirchen und besuchen die 1.700-Einwohner-Gemeinde Weibern. Im Dachgeschoß des Gemeindehauses ist ein multifunktioneller Kulturraum (MUFUKU) untergebracht.

Kunstvermittler Gerhard Bruckmüller sagt über den Kunstraum MUFUKU:„Seit 35 Jahren werden hier Ausstellung zeitgenössischer Kunst gezeigt, erweitert wird das Programm mit Lesungen, Malkursen und Performances und Angebote im öffentlichen Raum. Die Bevölkerung nimmt die Kulturtermine gerne wahr.

Derzeit sind im MUFUKU die Ölbilder von Markus Lehner ausgestellt. Der Künstler verwendet Momentaufnahmen von Filmen als Vorlage. Bei den Standbildern fällt die Handlung weg. Pinselstrich für Pinselstrich entstehen Tafelbilder mit gemalten Illusionen.

„Augen, die einen verfolgen“

Gerhard Bruckmüller: „Seine fotorealistischen Portraits sind allesamt in schwarz/weiß mit Ölfarben auf Leinwand gemalt. Die Gemälde geben keine Hinweise auf die Ereignisse im Film und sind dennoch voll Dramatik. Es sind speziell die Augen, die Lehner malt, die einen fast verfolgen und scheinbar direkt ansehen. Es sind Kunstwerke, die einem nicht unberührt lassen.“

Dem 1970 in Grieskirchen geborenen Maler geht es nicht darum, Fotos „abzumalen“. Sie sind der Ausgangspunkt seines künstlerischen Konzepts, das durch Weglassen eines Handlungsstranges Spannung beim Betrachter aufbaut.

Siegfried Anzinger und Getraude Steinlechner in der Galerie Schloss Parz und Markus Lehner im MUFUKU in Weibern - gänzlich unterschiedliche Ausstellungen im Bezirk Grieskirchen - ideal für Kunstausflüge.

Links:

• Galerie Schloss Parz
• MUFUKU Weibern
• Siegfried Anzinger