Kulturhauptstadt: Dämpfer für Bad Ischl

Bad Ischl möchte Europäische Kulturhauptstadt 2024 werden. Ein eigener Plan wird dafür gerade ausgearbeitet. Doch die Bemühungen bekamen jetzt einen deutlichen Dämpfer vom Landeshauptmann.

Für die Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt muss ein nachhaltiger regionaler Kulturentwicklungsplan eingereicht werden. Dieser ist für Bad Ischl zur Zeit in Ausarbeitung.

Im Budgetlandtag machte Kulturreferent Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) deutlich: Das Land werde die Bewerbung Bad Ischls als Europäische Kulturhauptstadt 2024 finanziell nicht unterstützen. Ischl gehe mit einem Finanzplan ins Rennen, der so nicht halten könne, sagt Stelzer. Kalkuliert seien 21 Millionen Euro - „Für so ein kulturelles Großvorhaben ist das schlichtweg nicht realistisch“, so Stelzer, „wir haben in den nächsten Jahren nicht die Fantasie, einen größeren finanziellen Brocken aufbringen zu können.“ Besonders in Zeiten, in denen es ohnehin schon an Geld für Kulturprojekte fehle.

Landesgartenschau 2015

Foto Stadler

Bad Ischl rechnet sich Chancen für die Kulturhauptstadt 2024 aus

Knapp zehn Jahre sind mittlerweile vergangen: Das Kulturhauptstadtjahr 2009 in Linz verursachte Kosten von 68 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte über eine Drittelteilung: ein Drittel die Stadt, ein Drittel der Bund und ein Drittel das Land: „Ganz zu schweigen von den Bauten, die wir damals errichtet haben.“ So etwa der teure Zubau des Südflügels des Schlossmuseums.

„Absprungprozess“ von anderen Gemeinden

Wie viele Gemeinden sich ebenso bewerben werden, sei derzeit noch unklar: Stelzer spricht von einem „Absprungprozess“: Andere Gemeinden, die sich ursprünglich auch bewerben wollten, seien mittlerweile abgesprungen oder im Begriff sich zurückzuziehen, so der Landeshauptmann.

Sollte sich Bad Ischl dennoch um die Europäische Kulturhauptstadt 2024 bewerben, so müssten die Unterlagen bis Ende 2018 im Bundeskanzleramt eingereicht werden.