Klischees halten Mädchen von Informatik ab

Klischees und Stereotype verhindern nach wie vor, dass sich junge Frauen für ein Informatik-Studium entscheiden. Eine neue Studie der FH Oberösterreich befasst sich mit den genauen Gründen dafür.

Derzeit ist nur jeder vierte Hochschulplatz für eine technische Ausbildung von einer Studentin belegt. In Hörsälen technischer Hochschulen sind Mädchen oft die Ausnahme. Das gilt auch und besonders im Bereich der Informatik – und das obwohl Arbeitskräfte im IT-Sektor heiß begehrt sind.

Klischees halten Mädchen von IT ab

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85 Prozent der im Rahmen einer Studie der FH Oberösterreich befragten Mädchen geben an, ihnen sei ein „frauentypischer“ Weg nahegelegt worden, so Studienautorin Martina Gaisch. Einerseits seien es die Eltern, die ihre Töchtern oft in „kommunikativen Berufen“ sehen und ihre kommunikativen Fähigkeiten stärken wollen, anderseits „sind es die Lehrerinnen und Lehrer, die die jungen oft Frauen darin bestärken, doch etwas Soziales zu machen“, so Gaisch.

Selbstzweifel und Hemmschwelle

Auch Selbstzweifel würden junge Frauen oft davon abhalten, sich für ein Informatik-Studium zu entscheiden. Dazu komme die Hemmschwelle, „Untypisches“ zu tun.

„Junge Frauen brauchen Ermutigung“

„Ich denke, dass junge Frauen dringend Ermutigung brauchen – und zwar eine niedrigschwellige Ermutigung wie eine Vernetzungsplattform, über die man junge Frauen, die bereits Informatik studieren, mit Mädchen, die sich dafür interessieren, zusammenbringt“, so Gaisch. Viele der über 100 befragten Mädchen hätten sich Vorbilder gewünscht und gemeint, dass es die Entscheidung für ein Informatik-Studium erleichtern würde, wenn es diese Vorbilder gäbe.

Klischees halten Mädchen von IT ab

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Zudem, so Gaisch, sei es ebenfalls ein Klischee, dass Informatik nichts mit Kommunikation zu tun habe. Es gelte also auch das Image der Informatik-Studien und – Berufe zu „entstauben“.