Achleitner - Quereinsteiger „von draußen“

Mit Thermenholdingchef Markus Achleitner (49) kommt ein Quereinsteiger in die oö. Landesregierung: Statt auf eine Parteikarriere blickt der Blasmusikfan auf eine in der Tourismuswirtschaft zurück.

Seine Heimat ist die Wirtschaftskammer. Der vom Ex-Landeshauptmann Josef Pühringer augenzwinkernd als „oberster Bademeister des Landes“ Titulierte ist auf den ersten Blick ein Kontrapunkt zu Vorgänger Michael Strugl.

„Na servus, wieso denn ich?“

Als ihm Landeshauptmann Thomas Stelzer das Amt des Landesrats angeboten hat, habe er gesagt: „Na servus, wieso denn ich?“, verriet Achleitner in seiner Antrittsrede im Landtag am Donnerstag. Und der Landeshauptmann habe geantwortet: „Weil wir einen brauchen von draußen.“ Sein Vorgänger Strugl wechsle nach 21 Jahren Politik in die Wirtschaft, er hingegen nach 21 Jahren bei den Eurothermen in die Politik, brachte Achleitner selbst die recht unterschiedlichen Karrierewege auf den Punkt. Das Standortressort, das er ab sofort innehat, sei ihm aber „auf den Leib geschneidert“.

Eurotherme Bad Schallerbach 1997 übernommen

Der in Grieskirchen geborene Neo-Landesrat half schon früh im elterlichen Gasthaus mit, absolvierte die Salzburger Tourismusschule Klessheim - Abschlussprüfung zum Koch und Kellner inklusive - und begann seine Karriere als Hoteldirektor am Wörthersee. Später baute er die Gasthausbrauerei Gerstl-Bräu in Wels mit auf, 1997 übernahm er die Eurotherme Bad Schallerbach, die er erfolgreich erweiterte. 2006 stieg er zum Geschäftsführer der landeseigenen Thermenholding mit weiteren Betrieben in Bad Ischl und Bad Hall auf, die nach Eigendefinition Oberösterreichs größter Tourismusbetrieb ist.

Unternehmen und Menschen „digital-fit“ machen

Die Thermenholding wird Achleitner wohl auch künftig nicht ganz aus den Augen verlieren, ist er doch als Landesrat auch für die Landesbeteiligungen zuständig. Eine weitere Herausforderung sieht er in der Digitalisierung. Man müsse die Unternehmen und die Menschen „digital-fit“ machen und den Breitband-Ausbau vorantreiben, betonte er bei seinem Amtsantritt. Zudem will der Tourismus-Fachmann den Fachkräftemangel weit oben auf seine politische Agenda setzen und dem Problem mit umfassenden Qualifizierungsmaßnahmen gegensteuern.

Musik als private Leidenschaft

Achleiters private Leidenschaft gehört der (Blas)musik - auch wenn er selbst Schlagzeuger ist. Sogar seinen Präsenzdienst leistete der Obmann der Trachtenkapelle Neukirchen bei Lambach bei der Militärmusik ab. Weitere Hobbys des Neo-Landesrats sind Reisen und Lesen. Achleitner ist verheiratet und hat zwei Söhne - einer ist bereits erwachsen, der andere im Teenageralter.

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