Drohende Einschnitte bei Agrarbudget

Das EU-Agrarbudget ab 2021 könnte für die Bauern harte Einschnitte bringen. Mit dem Brexit fallen zum einen die britischen Beitragszahlungen weg. Zum anderen wollen viele EU-Staaten auch mehr Geld für Sicherheit und Digitalisierung haben.

Das Agrarbudget, der größte finanzielle Posten im EU-Haushalt, soll deshalb kleiner werden. Für Österreich heißt das bis zu 15 Prozent oder 110 Millionen Euro weniger, warnt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker: „Es trifft uns ins Mark, denn hier ist das gesamte Umweltprogramm betroffen. Das heißt die Unterstützung für die Bergbauern, unsere Umweltmaßnahmen und auch die Investitionen. Gerade jene Gebiete, die besondere Unterstützung brauchen, würden dadurch eine negative Entwicklung bekommen.“

Unterstützung für die Betriebe gefordert

Das Agrarbudget sei jenes, das voll vergemeinschaftet sei, so Hiegelsberger. Es gebe keinen weiteren Bereich, wo alle Gelder zuerst nach Brüssel gehen und dann von Brüssel verteilt werden. Deshalb brauche es öffentliche Unterstützung für die Betriebe. Österreich gleiche finanziell bereits, gerade in Umweltprogrammen, mit 50 Prozent aus. Man wünsche sich aber die Stabilität, dass die Grundvoraussetzung in Brüssel auch für das Programm ab 2021 gelegt werde, so Hiegelsberger.

„Es braucht Schulterschluss bei den Finanzen“

Wenn man in Österreich möchte, dass genau die gefährdeten Gebiete für die Freizeitnutzer, die Wirtschaft und als Wohnfläche übrig bleiben, dann brauche es auch den Schulterschluss bei den Finanzen, so Hiegelsberger. Er sprach dafür aus, mehr als das ein Prozent Nationaleinkommen an Brüssel zu zahlen, sofern es dazu eine europaweite Einigung gebe.