Ein Standesamt für sechs Gemeinden

Im mittleren Mühlviertel haben sich sechs Gemeinden zu einem Standesamtsverband zusammengeschlossen. Sitz der neuen Verbandszentrale ist Vorderweißenbach. Dort verwaltet man ab sofort Geburten, Eheschließungen und Todesfälle.

Diese sechs Gemeinden haben Ja zueinander gesagt: Hellmonsödt, Oberneukirchen, Reichenthal, Schenkenfelden, Vorderweißenbach und Zwettl an der Rodl. Sie haben sich zusammengeschlossen und ein zentrales, gemeinsames Standesamt in Vorderweißenbach eingerichtet. Dort hat man nach dem Zusammenschluss mit der ehemaligen Nachbargemeinde Schönegg die räumlichen und personellen Kapazitäten, alle Fragen rund um Einwohnermeldedaten für alle sechs Gemeinden zu verwalten.

Hochzeit auf dem Standesamt

pixabay.com

Synergien genutzt und Geld gespart

Der Vorteil für alle: Mit der zentralen Verwaltung werden in den Gemeinden personelle und finanzielle Kapazitäten für andere wichtige Aufgaben frei. Freiwerdende Personaleinheiten werden deshalb aber niemandem von Landesseite weggenommen, verspricht der zuständige Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP): „Es geht um eine qualitative Aufwertung des Service für die Bürger und daher geht es hier nicht um Personaleinsparung“.

Für die Bürger der sechs Gemeinden bedeutet das, dass sämtliche Standesfälle in Zukunft mit dem neuen Sitzstandesamt Vorderweißenbach abzuwickeln sind - persönlich oder zeitsparend auf elektronischem Weg. Geheiratet werden kann aber nach wie vor im jeweiligen Heimatort. Dort werden auch nach wie vor die entsprechenden Termine mit den Gemeindeämtern vereinbart.

Bad Leonfelden wieder ausgestiegen

Die größte Gemeinde in der Region macht beim Standesamtsverband übrigens nicht mit. Bad Leonfelden hat zwar in Person des Amtsleiters alles von Anfang an mit ausverhandelt - ursprünglich auch den Sitz des Standesamtsverbandes in Vorderweißenbach. Als dann die notwendigen Beschlüsse im Gemeinderat zu fassen gewesen wären, hatte man es sich plötzlich anders überlegt und wollte auf einmal nur mitmachen, wenn der Verbandssitz doch nach Leonfelden kommt. Das haben die anderen sechs Gemeinden aber abgelehnt.