Trockenheit gefährdet Fischbestände

Seit Monaten mangelt es in weiten Teilen Oberösterreichs an Wasser - und das wirkt sich auch auf die Fischbestände aus. Der Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer spricht von „katastrophalen Zuständen“ in den Quellgebieten.

In vielen Bächen sollten die Bachforellen dieser Tage ablaichen - doch wo zu wenig Wasser, da kein Laichplatz, so Alfred Kirnbauer, Obmann des Fischereireviers Innbach: „Das Laub, das derzeit in die Bäche fällt, dichtet die Bäche ab. Die Fische benötigen aber eine Strömungsgeschwindigkeit und einen Schotterlückenraum. Aber das ist nicht mehr gegeben."

Bach ausgetrocknet Trockenheit Fische

ORF

Der Zinserl-Bach in Weibern im Hausruckviertel

Teils gar kein Laich durch zu hohe Temperaturen

Doch das sei nicht das einzige Problem - wegen der hohen Temperaturen sind viele Bachforellen in schlechtem Zustand und haben erst gar keinen Laich gebildet. Heuer werde man einen Laichausfall von 100 Prozent haben, so Kirnbauer. Probleme mit dem Fischnachwuchs gebe es bei allen Fischen - nicht nur bei der Bachforelle, so Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer: „Wir haben schon im Sommer massive Einbußen bei der Reproduktion der Fische gehabt. Die Wasserführung ist jetzt wieder in einem katastrophalen Zustand, weil wir seit Februar keine nennenswerten Niederschläge gehabt haben.“

Und das in ganz Oberösterreich, so Pilgerstorfer: „Im Mühlviertel, Innviertel, im Hausruck und auch im Salzkammergut. Es sind einzelne Zuflüsse zur Enns, zur Steyr und zur Traun ausgetrocknet, aber auch die Mattig ist trockengefallen.“

Trockene Bäche werden abgefischt

Mancherorts müssen die Fische aus ihren austrocknenden Lebensräumen gerettet werden, so Kirnbauer: „Bei Bächen, die stellenweise trocken sind, müssen wir diesen Teil abfischen, weil sonst der Fischreiher oder die Ratten kommen. Wir entnehmen sie elektrisch und bringen sie zu sicheren Stellen.“