Rücknahme der Kindergartengebühren gefordert

Die Arbeiterkammer OÖ fordert die sofortige Rücknahme der wieder eingeführten Gebühren für die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten. Eltern klagten in einer AK-Befragung über die finanziell Belastung und ein verringertes Angebot.

Seit Februar kostet die Nachmittagsbetreuung in Oberösterreichs Kindergärten wieder etwas. Und seither habe sich die Situation für Eltern drastisch verschlechtert, kritisiert die Arbeiterkammer. Mehr dazu in:

Bei der Umfrage gaben fast drei Viertel an, dass sie sich durch die Gebühren finanziell belastet fühlen. AK-Präsident Johann Kalliauer kritisiert, dass die Eltern jetzt Gebühren für etwas zahlen müssen, das sich erst dadurch verschlechtert hat, denn: Knapp ein Drittel der Befragten würden von Gruppenzusammenlegungen berichten. Elf Prozent sind von Gruppenschließungen betroffen, zehn Prozent von Kürzungen der Nachmittagsöffnungszeiten und neun Prozent von einer gekürzten Zahl der Öffnungstage.

Kinderbetreuung

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Drei Viertel der befragten Eltern fühlen sich finanziell belastet mit den Gebühren

Nicht einmal die Hälfte der Familien hat laut Umfrageergebnis an allen fünf Werktagen ein Nachmittagsbetreuungsangebot. 34 Prozent gaben Schwierigkeiten an, eine entsprechende Betreuung zu finden.

„Unzureichend wie eh und je“

Kalliauer leitet daraus ab, dass die Kinderbetreuung „nicht nur unzureichend wie eh und je, sondern auch noch einmal starrer geworden“ sei. Dabei könnten mit einem guten Angebot viele Probleme berufstätiger Eltern gelöst werden. Das gehe hin bis zum Fachkräftemangel. Denn viele gut ausgebildete und motivierte Eltern würden zwar ganztägig arbeiten wollen, könnten aber nicht, weil sie einfach keinen passenden Betreuungsplatz für ihr Kind bekämen.

Notwendige Maßnahme für ÖVP

ÖVP-Klubobfrau im Landtag Helena Kirchmayr wies die Arbeiterkammer-Kritik zurück. Sie argumentierte, „dass dies eine notwendige Maßnahme war, um die Finanzierbarkeit des Kinderbetreuungssystems abzusichern“.

Sie rechnete vor, dass sich in den vergangenen 15 Jahren das Budget für die Kinderbetreuung fast verdreifacht habe. Auch im kommenden Jahr werde es wieder eine Steigerung von 220 auf 229 Millionen geben.

Flexiblere Öffnungszeiten

Die Linzer NEOS-Gemeinderätin Elisabeth Leitner-Rauchdobler forderte aus Anlass der Präsentation der Arbeiterkammer-Umfrage, dass die Öffnungszeiten der Kindergärten ebenso wie die Arbeitszeiten flexibler werden sollten. Konkret schlägt sie Kindergärten vor, die auch an Wochenenden geöffnet sind. Zielgruppe sind Eltern, die im Gesundheitsbereich, dem Gastgewerbe oder im Schichtdienst arbeiten.