Dramatische Situation in Altenpflege

Dass es an Pflegepersonal fehlt, ist sowohl medial als auch politisch thematisiert worden. Allerdings führt dieser Mangel auch dazu, dass in nagelneuen Alten- und Pflegeheimen zum Teil ganze Gebäudeteile leer stehen.

So stehen etwa in Eggelsberg (Bezirk Braunau) oder auch in Baumgartenberg (Bezirk Perg), aber auch in Kirchdorf Betten leer. Und das Interesse an Ausbildungen ist schon seit Ende 2017 nicht mehr so wie es einmal war.

Sozialhilfeverband hätte Ausbildung vorfinanziert

Die Plätze in den Alten- und Pflegeheimen wären da, aber eben nicht das Fachpersonal, um sie zu nützen. Und so passiert es, dass auch neue Gebäude zum Teil zur Hälfte leer stehen - wie etwa in Eggelsberg. Und das, obwohl dort der Sozialhilfeverband eine Ausbildung vorfinanziert hätte. Doch es hätten sich nur wenige dafür interessiert. Auch im Bezirk Kirchdorf macht sich der Mangel an Pflegekräften bemerkbar, so Bezirkshauptmann Dieter Goppold: „Im Altenheim in Kirchdorf stehen rund 20 Zimmer leer, weil wir zu wenig Personal finden.“

Neues Heim in Baumgartenberg zur Hälfte leer

Im Bezirk Perg steht das neue Heim in Baumgartenberg zur Hälfte leer, was aber nicht nur am Personalmangel liege, sondern auch an den veränderten Aufnahmekriterien mit Pflegestufe vier statt drei- Nichtsdestotrotz sei der Fachkräftemangel in der Altenarbeit ein Sorgenkind, so der Perger Bezirkshauptmann Werner Kreisl: „Die Pflegesituation mit den Pflegefachkräften ist auch bei uns im Bezirk Perg ganz massiv spürbar.“

„Pflegekräfte im Bezirk halten“

Angesichts der 1.600 Fachkräfte in der Altenarbeit, die innerhalb der nächsten sieben Jahre in Oberösterreich fehlen werden, versucht jeder, die potenziellen Kandidaten zu halten. Im Bezirk Perg wird zum Beispiel mit dem Pendeln argumentiert, so Kreisl: „Wir suchen eigentlich permanent Pflegefachkräfte, sowohl Diplomfachkräfte bzw. auch Fachsozialbetreuer. Wir machen auch ganz intensiv Werbung, um die Pflegekräfte möglichst im Bezirk zu halten und dass sie nicht auspendeln.“

Bezirk Kirchdorf setzt auf Soziale Medien

Und im Bezirk Kirchdorf setzt man auf die Sozialen Medien, so Goppold: „Wir haben die klassischen Methoden, wie Inserate in den Tages- und regionalen Wochenzeitungen, bereits verlassen. Wir gehen auf die Sozialen Medien und schauen, dass wir im Internet vertreten sind, weil gerade viele Jüngere sich diesen Medien zuwenden.“

Kurse nicht einmal mehr voll

Und solche Schritte wird es auch brauchen, so Insider, denn während Interessierte für Ausbildungskurse in der Altenarbeit bis 2016 zum Teil sogar abgewiesen werden mussten, waren die jüngsten Kurse nicht einmal mehr voll.

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