Mehr Geld für Manager des Landes OÖ

Die Gehälter von Managern in oö. Unternehmen, die dem Land ganz oder mehrheitlich gehören, sind mit dem Lohn des Landeshauptmanns, 239.000 Euro brutto jährlich, begrenzt. Diese Obergrenze soll noch heuer aufgehoben werden.

Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP) bestätigte einen Bericht in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Dienstag-Ausgabe). Der Wegfall dieser seit 18 Jahren bestehenden Obergrenze wurde schon länger auch in den Medien diskutiert und nun auch bestätigt.

Landtagsbeschluss ist nicht notwendig

Noch vor Jahresende wollen ÖVP und FPÖ in der Landesregierung per Verordnung den Landeshauptmann-Deckel aufheben. Ein Landtagsbeschluss ist nicht notwendig. In bestehende Verträge werde nicht eingegriffen, die Bezugsgrenze soll nur „in begrenzten Ausnahmefällen“ überschritten werden, wurde Strugl zitiert. Betreffen könnte das den Spitalsträger des Landes, die Energie AG und die Hypo Oberösterreich.

Man müsse sich so aufstellen, dass man zumindest im Österreich-Vergleich mithalten könne, wenn man die besten Leute für wichtige Positionen haben will, sagte LH Thomas Stelzer (ÖVP). Wenn man internationale Experten wolle, reiche die derzeitige Gehaltsobergrenze nicht aus, sagte FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr der Zeitung.

SPÖ: „Verantwortungslos gegenüber Steuerzahler“

SPÖ-Klubchef Christian Makor kritisierte das Vorhaben als verantwortungslos gegenüber dem Steuerzahler, vor allem weil gleichzeitig der Gehaltsabschluss des Bundes für Landesmitarbeiter aus Spargründen nicht übernommen wurde. Er spricht von „Luxusmanagergehältern im öffentlichen Dienst, nur um einen speziellen Mann zu holen“. Damit sei die künftige Gesundheitsholding gemeint, unter deren Dach der Spitalsbetreiber gespag und die Landesanteile des Kepler-Universitätsklinikums verschränkt werden sollen. Für die Holding soll ein Topmanager gefunden werden.

Durch Inflationsanpassung in den Firmen, aber Nulllohnrunden in der Politik sowie Sachbezüge und Leistungen für die Pensionsvorsorge lägen die Managergehälter in einigen Landesfirmen zwar jetzt schon über dem Salär des Landeshauptmanns, aber klar unter jenen in privaten und anderen öffentlichen Unternehmen, hieß es in dem Artikel.

Vorstandsgehälter

Die Energie AG etwa habe im Geschäftsjahr 2016/17 laut Geschäftsbericht rund 829.000 Euro für drei Vorstandsmitglieder ausgegeben. Bei der etwas kleineren Tiwag in Tirol waren es knapp 1,1 Millionen für drei Manager. Beim börsennotierten größeren Verbund liege man noch deutlich höher. Bei der gespag seien zuletzt rund 415.000 Euro für zwei Vorstandsmitglieder bezahlt worden. Laut einem älteren Rechnungshof-Bericht liege die gespag etwa zehn Prozent unter dem Mittelwert im öffentlichen Gesundheitssektor. Rechne man Private und Orden dazu, wäre der Abstand um einiges größer.