Jahrelanger Streit um Gehweg

Es sind nur wenige hundert Meter bei der Gmundnerstraße in Vorchdorf. Seit Jahren wird darüber gestritten, weil Schüler neben der Fahrbahn gehen müssen. Der Brief einer 14-Jährigen brachte nun Schwung in die Diskussion.

Leonie muss von ihrem Elternhaus entlang der alten Gmundnerstraße zur Bahnhaltestelle Richtung Gmunden gehen. Ein gefährlicher Schulweg: Die Autos dürfen dort 100 km/h schnell fahren. So geht es auch anderen Schülern.

Streit seit 18 Jahren

Jetzt reichte es Leonie. Die 14-Jährige schrieb dem Vorchdorfer Bürgermeister einen Brief, in dem sie ihn freundlich aber bestimmt auffordert, endlich einen Gehweg für die Schüler errichten zu lassen. Bürgermeister Gunter Schimpl freute sich über Leonies Brief: „Ich fand es toll, dass sich eine 14-Jährige auf die Füße stellt.“

Außerdem rennt Leonie damit beim Bürgermeister offene Türen ein. Denn die Gemeinde versucht schon seit dem Jahr 2000 alle beteiligten Grundbesitzer und Anrainer unter einen Hut zu bringen und diesen Gehweg zu bauen. Zwischendurch sei das Projekt einmal etwas vergessen worden, doch seit mehreren Jahren werde wieder alles versucht, so Bürgermeister Schimpl: „Wir haben schon mehrere Anläufe versucht, immer wieder budgetiert. Immer wieder ist es an Kleinigkeiten gescheitert.“

„Jetzt kämpfen wir“

Einmal ging es um ein Stück Schafweide, das erhalten bleiben sollte. Das hätte durch einen Übergang über die Gleise der Gmundner Bahn gelöst werden können. Doch in letzter Minute zog Stern und Hafferl die Zusage zum Übergang wieder zurück. Dann machte auch noch ein Wassergraben, der auf einer Länge von 40 Metern verrohrt werden müsste Probleme. Die Umweltabteilung des Landes genehmigte die Verrohrung nämlich nicht. Zurück an den Start. Die Gemeinde hat aber noch nicht aufgegeben und will der engagierten Leonie helfen: „Jetzt kämpfen wir“, verspricht Schimpl.

Kommende Wochen soll es wieder Gespräche mit Grundeigentümern geben, um vielleicht doch bald eine Lösung für die paar hundert Meter Gehweg zu finden.