20 Prozent mehr Spitalspersonal gefordert

Die Arbeiterkammer fordert 20 Prozent mehr Personal für die Spitäler. Verschiedene Entwicklungen hätten die Beschäftigten an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht. Viele würden auch dann arbeiten, wenn sie selbst krank seien.

An den 18 Krankenhausstandorten in Oberösterreich arbeiten neben der Ärzteschaft rund 25.000 Beschäftigte, für die die Arbeiterkammer als gesetzliche Interessensvertretung zuständig ist. 16.000 sind in der Pflege, in medizinisch-technischen Bereichen, als Hebammen oder in medizinischen Assistenzberufen tätig. 80 Prozent sind Frauen und etwa die Hälfte ist teilzeitbeschäftigt.

530.000 stationäre Patientenaufenthalte pro Jahr

Pro Jahr bewältigen sie über 530.000 stationäre Patientenaufenthalte, tausende Ambulanzbesuche und vieles mehr. In einer groß angelegten Studie hat die Arbeiterkammer nun die Arbeitsbedingungen erhoben. Dazu wurden Zeitaufzeichnungen und mehr als 200 Gespräche mit unterschiedlichen Akteuren geführt.

„Gefahr für die Versorgungsqualität“

Das Fazit: Die AK ortet eine massive Belastung der Beschäftigten und eine Gefahr für die Versorgungsqualität. Knappe Personalbesetzungen seien ein Hauptgrund, aber auch die Nichtbeachtung von Krankenständen oder Weiterbildungen. Hinzu kämen Veränderungen im Leistungsangebot und im Pflegeverständnis. Letztlich mache sich auch die starke Zunahme an demenzkranken Patienten in einem höheren Pflegeaufwand bemerkbar.

„Berechnungsmodelle bei Personal nicht zeitgemäß“

Die Berechnungsmodelle in der Personalbesetzung seien aber nicht mehr zeitgemäß, kritisiert die Arbeiterkammer. Daher fordert sie eine Aufstockung des Personals um 20 Prozent - und zwar in allen Berufsgruppen. Damit sollen Ausfallszeiten aufgefangen und verbindliche Regeln für Nacht- und Wochenenddienste eingeführt werden, die nicht zulasten der Tagdienste gehen.

„Genügend Geld“ vom Land OÖ gefordert

Weiter sollten Unterstützungsberufe zur Entlastung der Gesundheitsberufe eingesetzt und ausreichend Ressourcen für die Pflege dementer Patienten geschaffen werden. Von der Landesregierung fordert die AK ein klares Bekenntnis zur öffentlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen - und: genügend Geld.