Neuer Dorfladen als soziales Projekt

In Lengau (Bezirk Braunau) wird am Samstag ein besonderes Projekt aus der Taufe gehoben. Der „Lengauer-Laden“, der mehrere Ziele hat: Nahversorgung, Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen und Treffpunkt für die Gemeindebürger.

Am Beginn stand eigentlich ein Ende. Nämlich das Ende der Volksbank in Lengau. Als bekannt wurde, dass die Bank schließen wird und das Gebäude mit vielen Parkplätzen mitten im Ortszentrum verkauft wird, wurde überlegt, ob die Gemeinde das Gebäude kaufen soll und wie es optimal genutzt werden konnte.

29 Lieferanten aus Umgebung

Heraus kam eine Mischung aus wirtschaftlicher Nutzung und sozialem Angebot, das mit den Stimmen aller Gemeinderatsfraktionen umgesetzt wurde, so Bürgermeister Erich Rippl. Mittlerweile konnten für den „Lengauer Laden“ 29 Lieferanten aus der Umgebung gewonnen werden.

Der Lengauer Laden wird von sechs Menschen mit Beeinträchtigungen und zwei Mitarbeitern der Lebenshilfe Mattighofen betrieben, die sich auch um ein angeschlossenes, kleines Kaffee kümmern werden. Die Lengauer haben damit wieder einen Lebensmittelladen und einen Treffpunkt im Ort, die regionalen Bauern und Lebensmittelproduzenten einen zusätzlichen Absatzmarkt und die Menschen mit Beeinträchtigungen einen Arbeitsplatz. Im Obergeschoß des Gebäudes entstehen außerdem Wohnungen.

600.000 Euro für Kauf und Umbau

Rund 600.000 Euro hat die Gemeinde in den Kauf und den Umbau des Gebäudes gesteckt. Ein Teil kommt über die Mieteinnahmen der Wohnungen zurück, ein Teil wird aus dem Leader Programm der EU-gefördert und ein Teil kommt aus den Einnahmen des Betriebsansiedlungsgebietes. Die Rückzahlung wurde auf zehn Jahre vereinbart.

Die Lebenshilfe muss für den Lebensmittelladen zunächst nur eine symbolische Miete bezahlen und zumindest die Betriebskosten selbst erwirtschaften. Feierliche Eröffnung ist am Samstag um 15.00 Uhr, der normale Geschäftsbetrieb wird kommenden Dienstag aufgenommen.