Linz hat dritthöchste Stickoxid-Belastung
Kilometerlange Autokolonnen gehören auf den Straßen der Landeshauptstadt zum Alltag. Kein Wunder: 300.000 Mal täglich überqueren Fahrzeuge die Stadtgrenze der Landeshauptstadt. Darunter leiden aber nicht nur die Nerven der Autofahrer, sondern auch die Luftqualität. Konkret in Form von Stickoxiden, die großteils aus Dieselabgasen stammen. Die Messestelle beim Römerbergtunnel weist sogar die dritthöchste Stickoxid-Belastung Österreichs auf.
„Nicht stolz auf dieses Ranking“
Auf dieses Ranking könne man nicht stolz sein, so Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ): „Das zeigt aber natürlich auch die Verkehrsbelastung – hier wurde leider auf Landesseite sehr lang zugeschaut“. Beim versprochenen Ausbau des öffentlichen Verkehrs sei es oft bei Lippenbekenntnissen geblieben, „aber passiert ist da in den letzten Jahrzehnten zu wenig“.
Anschober: „Vorrang für Busse“
Fahrverbote für Dieselfahrzeuge kommen für Stadt und Land nicht in Frage. Eine Idee, die momentan geprüft wird, sind Busschleusen an den Einfahrtsstraßen. Busse mit Pendlern könnten in bestimmten Bereichen Vorrang vor Autos bekommen und so schneller in die Stadt gelangen. „Das würde für den Autofahrer bedeuten, dass es zu einer leichten Verzögerung kommen kann, nicht kontinuierlich nur in Einzelfällen“, Landesrat Rudi Anschober (Grünen), dafür käme der öffentliche Verkehr schneller voran.
Viele Großstädte in Europa machten das bereits vor. Vor kurzem wurden die Busschleusen auch für die Leonfeldner Straße (B126) vorgestellt. Mehr in Weniger Stau durch schnellere Öffis auf B126 (ooe.ORF.at; 17.9.18). Langfristig könne aber nur ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs das Problem lösen, so Anschober, der „gigantischen Nachholbedarf“ in Linz sieht.